Mythos Dakar

Kann die Rallye mit der Zeit gehen?
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Für Rallye-Fans auf der ganzen Welt ist es das Event des Jahres – die Rallye Dakar. Ehemals als Paris -Dakar bekannt, gilt das Rennen immer noch als die wichtigste und härteste Wüstenrallye überhaupt und hat über die Jahre einen ganz eigenen Mythos entwickelt. Auch wenn von dem ursprünglichen Rennen von der französischen bis in die senegalesische Hauptstadt nicht mehr, als nur noch der Name übrig ist, zieht der Kampf gegen die Zeit und die Natur immer noch Jahr für Jahr tausende Menschen immer noch in ihren Bann. So hat sich das traditionsreiche Langstreckenrennen über die Jahre verändert. Kann die Rallye mit der Zeit gehen?


„Wenn es langweilig wird, musst du etwas riskieren“

Der französische Auto- und Motorradrennfahrer Thierry Sabine war für seine tollkühne Einstellung bekannt. Fernab der touristischen Erlebnistouren, entwickelte er frei nach seinem Lebensmotto „If life gets boring, risk it“ in den 1970er Jahren die Idee für die „härteste Langestreckenrallye der Welt“. Inspiriert wurde er dabei auch von der Nizza-Rallye. Am 26. Dezember 1978 fiel dann der Startschuss für die erste Ausgabe der Rallye Paris-Dakar, knapp drei Wochen später erreichte sie ihr Ziel. Im ersten Jahr gingen die Rennfahrer in den Klassen Auto und Motorrad an den Start, seit der zweiten Auflage wird die Distanz auch in Trucks bestritten. Schnell entwickelte sich die Rallye zu einem Publikumsmagneten, nicht zuletzt auch aufgrund der rasanten Action, die nicht selten zu Zwischenfällen führte.

Der Reiz der Gefahr

Es ist nicht zu verleugnen, dass die Rallye Dakar ihren Reiz auch aus der Gefahr zieht. Es ist der Nervenkitzel, der Fahrer und Fans gleichermaßen auf und an die Strecke führt. Immerhin gilt die Dakar als gefährlichste Langstreckenrallye der Welt.

Die Dakar zieht Tausende Fans an den Streckenrand. Allerdings lassen sich über 9000 Kilometer Piste in abgelegenen Landschaften nicht komplett sichern. Die Rennveranstalter versuchen jedoch, diesem Problem an besonders frequentierten Stellen mit Sicherheitszonen entgegenzuwirken. So wurden Tempolimits bei Ortsdurchfahrten eingeführt und hohe Strafen stehen bei Missachtung der Regeln an. Gleiches gilt auch für die Piloten, die sich der Gefahr bewusst stellen. Während die Sicherheit in den Autos und Trucks immer weiter erhöht wurde und auch Unfälle, wie der von Sebastian Loeb im Jahr 2015, meist gut ausgehen, müssen die Motorradfahrer auch weiterhin stets gut aufpassen.

Der Rallyesport in Zeiten des Klimawandels

In den Zeiten des globalen Klimawandels muss sich natürlich auch der Rallyesport bzw. der Motorsport im Ganzen hinterfragen. Dabei geht es nicht nur um den Emissionsausstoß während des Rennens - und dieser kann bei Turbomotoren wie in der Formel 1 schon relativ hoch sein, sondern auch den logistischen Aufwand. Rennserien wie eben die Formel 1 jetten während einer Saison mit einem Riesentross um den gesamten Globus. Der CO2-Ausstoß ist enorm. Auch bei Paris-Dakar zog sich das Rennen über mehrere Kontinente, was einen riesigen Aufwand bedeutete. Nicht zuletzt aus diesen Gründen findet das Rennen in den letzten Jahren immer nur noch in einem Land statt. Nach Peru wird die kommende Ausgabe in Saudi-Arabien ausgetragen.

Fest steht, dass in Zeiten von Klimadebatten der Motorsport generell neue Wege finden muss. Das trifft in erster Linie auf die großen Motorsportereignisse zu. Die Königsklasse des Motorsports sowie ein Musterbeispiel für den Wandel ist die Formel 1, bei deren Rennen stets Millionen von Menschen zuschauen. In dieser Saison gilt wieder einmal Lewis Hamilton mit Sportwetten Quoten von 1,02 (Stand 24.08.) als der Topfavorit auf den Titel. Die Formel 1 hat sich beispielsweise zum Ziel gesetzt, in naher Zukunft klimaneutral zu agieren. Und auch andere Motorsportbereiche ziehen vermehrt nach.Vielleicht wird ja auch die Dakar mit der Zeit gehen und früher oder später auf elektrische Antriebe setzen. Ein erster Schritt ist mit der regionalen Eingrenzung des Streckenprofils bereits gemacht.

Palm trees, cool rocks and sunsets. Take a look back are the finest landscapes of 2020's 9th stage.


Auch wenn die Dakar wie ein Motorsport-Relikt aus vergangenen Zeiten wirkt, übt sie immer noch eine ungeheure Anziehungskraft aus. Das gilt natürlich für andere Rallyes und Rennserien. Die Balkan Offoad Rallye beispielsweise gehört zu den beliebtesten Offroad-Rennen in Osteuropa. Seitdem die Dakar-Rallye nur noch in Südamerika stattfindet, müssen die Fans bei diesem Rennen auf das afrikanische Wüstenfeeling verzichten. Ein kleiner Trost könnte die Morocco Desert Challenge sein, die 2020 ihren zehnten Geburtstag gefeiert hat.



Quelle: https://www.instagram.com/p/CCGbE-LILq3/?utm_source=ig_embed&utm_campaign=loading

 


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