OFF ROAD Erlebnistour Provence 2014

Frühling in der Provence
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In den Köpfen vieler Deutscher ist Frankreich nur ein notwendiges Übel, um ins sonnige Spanien zu kommen. Doch wer Landschaft und Einwohner unseres Nachbarn nicht zu schätzen weiß, war anscheinend noch nie in der Provence …

Auf der Liste der beliebtesten Reiseziele findet man hierzulande Frankreich eher selten – und wenn, handelt es sich meist nur um die Stadt der Liebe, Paris. Durchaus verständlich, dass daher viele Bundesbürger den Begriff Provence eher in ein Küchenregal als in die Kategorie „Traumdestinationen“ einordnen. Wer sich von diesem Vorurteil befreien und die sonnenreichste Region im Süden unseres Nachbarlandes kennen lernen möchte, ist hier genau richtig. Denn auch wir gaben uns nicht mit dem abgegriffenen Klischee zufrieden und machten uns mit insgesamt 17 OFF ROAD-Lesern auf, die wahre Provence zu entdecken – selbstverständlich nicht auf dem Asphalt, sondern auf den vielen Strecken abseits der Touristen- Routen.

MALERISCHES QUARTIER

Ausgangspunkt des Abenteuers war die kleine südfranzösische Gemeinde Sisteron, 135 Kilometer von Marseille und Grenoble entfernt. Mit seinem auffälligen Wahrzeichen, der Zitadelle aus der Zeit der Hugenottenkriege, und der herrlichen Atmosphäre wäre der Ort für die meisten Urlauber schon Ziel genug. Uns jedoch diente das malerische Städtchen während unseres gesamten Aufenthalts als Hauptquartier – schließlich waren wir nicht für einen gewöhnlichen Ausgangspunkt des Abenteuers war die kleine südfranzösische Gemeinde Sisteron, 135 Kilometer von Marseille und Grenoble entfernt. Mit seinem auffälligen Wahrzeichen, der Zitadelle aus der Zeit der Hugenottenkriege, und der herrlichen Atmosphäre wäre der Ort für die meisten Urlauber schon Ziel genug. Uns jedoch diente das malerische Städtchen während unseres gesamten Aufenthalts als Hauptquartier – schließlich waren wir nicht für einen gewöhnlichen Hochplateau in Richtung des Etappenziels. Die Herausforderungen entlang der verwaisten Routen machten die Ausfahrt zu einem fahrerischen Genuss und zeigten ein erstes Mal, warum die Provence ein wahres Offroad-Highlight ist. Die Belohnung am Ende der Gelände-Tour: Der Anblick des gigantischen Lac de Sainte-Croix (inmitten des regionalen Naturparks Verdon) mit seinem türkisblauen, reinen Wasser war schlichtweg atemberaubend, lieferte reichlich Gesprächsstoff für den gemeinsamen Abend und weckte vor allem Lust auf mehr!

SONNE SATT

Und auch das restliche Programm sollte es in sich haben. Nach dem Aufstieg vom Vortag ging es am zweiten Reisetag ins Landesinnere, durch eine der sonnenreichsten Regionen Frankreichs – die Drome Provencale. Ausgefahrene Schotterpisten und Feldwege führten an einsamen Bauernhöfen vorbei und lotsten uns durch alte Dörfer, die so aussehen, als seien sie seit hundert Jahren nicht verändert worden. Steter Begleiter war dabei der unverkennbare Duft der Lavendelfelder, die sich hier mit unzähligen Olivenbäumen die Landschaft teilen. Schnell wurde klar, dass hier nicht nur ein geländegängiges Fahrzeug unverzichtbar ist, sondern auch ein perfekter Orientierungssinn. Die Routen über Wege, die als Holzschleifpfade, Feuerschneisen und landwirtschaftliche Verbindungsstrecken ausgewiesen sind, verlangen eine einwandfreie Navigation, um auf Kurs zu bleiben und den nächsten Ort zu erreichen. Nicht jede Route führt hier ans gewünschte Ziel und so kann es gefährlich sein, den falschen Abzweig zu nehmen – doch mit dem richtigen Local an der Hand mussten wir uns darüber keine allzu großen Sorgen machen und konnten die grandiosen Impressionen der Provence in uns aufsaugen. Als besonderes Highlight entpuppte sich das Etappenziel des vierten Tages. Rund 100 Kilometer südlich unserer Basis Sisteron liegt eine Naturschönheit, die man vielleicht in den Weiten der USA erwartet, nicht aber im Herzen Europas: der Canyon du Provence. Mitten in den Bergen der Alpes-de-Haute-Provence klafft eine bis zu 700 Meter tiefe Schlucht, die den Vergleich mit dem großen Bruder in den Rocky Mountains nicht scheuen muss. Selbst für schwindelfreie Menschen ist der erste, zaghafte Blick in die Tiefe eine kleine Herausforderung. Der Grund dieses Canyons ist sechs bis 100 Meter breit, die gegenüberliegenden Flanken sind bis zu 1,5 Kilometer voneinander entfernt … Dieses Naturwunder sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Mit unseren Offroadern konnten wir auf kleinen Wegen den Verlauf der Schlucht abfahren und so diesen einmaligen Anblick noch länger genießen. Zum Abschluss der Provence-Tour wartete noch einmal ein fahrerisches Highlight auf alle Teilnehmer: Das Montagne de Chabre rief. Die Bergkette der Voralpen in den Baronnies der Hautes-Alpes de Provence ist ohne Zweifel das ideale Terrain für Offroader, die neben anspruchsvollen Pisten mehr sehen wollen als nur die Stoßstange ihres Vordermannes. Von den einsamen Schotterpisten aus lassen sich bei gutem Wetter (und das ist bei rund 300 Sonnentagen im Jahr absolut kein Problem) die verschneiten Südalpen erblicken.

TRAUMZIEL PROVENCE

Trotz der herrlichen Landschaft kommt ein wenig Wehmut auf: Es wird, zumindest für dieses Jahr, das letzte Mal sein, dass wir die Provence so umfassend genießen dürfen. Aber in diesem Punkt sind wir uns alle einig: Das sonnige Südfrankreich wird uns schon sehr bald wiedersehen. Wenn Sie jetzt immer noch unschlüssig sind, ob die Provence auch etwas für Sie ist, können wir Sie nur ermutigen, mal über den deutschen Landesrand hinauszufahren und es einfach zu versuchen. Natürlich gibt es gute Gründe, doch wieder die Fünf-Sterne- Variante in der Karibik zu wählen – wer aber etwas erleben möchte, sollte sich schon einmal die Woche vom 12. bis 18. April 2015 freihalten – dann geht es mit OFF ROAD wieder in eine der aufregendsten Regionen Europas.

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T | Sepp Röhrl F | Balmer, Fey, Vonerden

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