Vom Offroad-Geländewagen zum Offroad-Camper: Was abseits des Umbaus beachtet werden muss

Schnell und flexibel Geld sichern
TeilenWeiterleitenDrucken

Immer nur am Strand liegen und sich die Sonne auf den Rücken brennen lassen? Wer mal anders Urlaub machen will, steigt einfach aufs Wohnmobil um. Noch mehr Individualismus geht nicht? Doch - mit einem umgebauten Geländewagen, der zu einem Camper wird. Damit dieser auch genutzt werden kann, gibt es einige Punkte zu beachten. Doch welche sind das und wie lassen sich die verschiedenen Hürden überwinden?

Änderungen bei der Versicherung und Neuzulassung

Der Umbau eines Geländewagens zu einem Camper, der (fast) überall hinkommt, wird schnell zu einem Langzeitprojekt. Viele Hobbyschrauber haben alle möglichen Ideen und probieren ganz unterschiedliche Lösungen aus. Es passiert schnell, hier übers Ziel hinauszuschießen. Grundsätzlich gilt der Grundsatz, dass Fahrzeuge mit Umbauten nicht einfach im Straßenverkehr bewegt werden dürfen.

Sobald eine Werkstatt oder der Halter persönlich ein Kraftfahrzeug umbauen, erlischt die Betriebserlaubnis – was natürlich auch für den Geländewagen der Fall ist, welcher in einen Offroad-Camper verwandelt wird. Stellt sich natürlich die Frage, was Halter an dieser Stelle alles zu erledigen haben, um den Camper anschließend wieder ganz regulär im Straßenverkehr zu bewegen. Beispielsweise muss ein Fahrzeug, dessen Typ sich geändert hat, entsprechend angemeldet werden, wozu eine neue eVB-Nummer notwendig ist.

Die richtigen Bauteile

Wo ein Fahrzeug umgebaut wird, kommen ganz verschiedene Bauteile zum Einsatz. Natürlich darf nicht einfach verbaut werden, was gefällt und ins Budget passt. Grundsätzlich muss – gerade bei einem so umfangreichen Umbau – alles nach gewissen Regeln ablaufen. Dies trifft schon bei der Auswahl der Bauteile zu.
Grundsätzlich sollten nur solche Bauteile benutzt werden, die ein sogenanntes Teilegutachten oder eine ABE (allgemeine Betriebserlaubnis) haben. Mit beiden ist der Einbau von Autoteilen wesentlich einfacher, da die Einzelabnahme sonst sehr teuer wird und es im Zweifel sogar zu Ablehnungen kommen könnte.

Abnahme und Zulassung: Spielt die Versicherung mit?

Grundsätzlich sind Umbauten, die den Geländewagen zu einem Camper machen, auch für die Versicherung von Interesse. In einem gewissen Rahmen tolerieren Versicherer die Umbauten - wenn auch mit einem Beitragszuschlag. Wer das Auto vorher stillgelegt hat, muss nach der Abnahme durch den TÜV den Camper neu zulassen.

Dazu braucht es die Versicherung. Hintergrund: In Deutschland wird die Kfz-Haftpflichtversicherung nach dem Pflichtversicherungsgesetz vorgeschrieben. Damit eine Zulassung vorgenommen werden kann, braucht es den Versicherungsnachweis – über die sogenannte eVB (elektronische Versicherungsbestätigung). Erst, wenn diese vorliegt, darf ein Kraftfahrzeug wieder zugelassen werden.

Genehmigung einholen für die Umbauten


Ob der Camper am Ende auf den Straßen bewegt werden kann und auch in einer Polizeikontrolle nicht durchfällt, hängt von den Einzelmaßnahmen und den vorliegenden Teilegutachten ab. Gerade im Zusammenhang mit einem sehr umfassenden Umbau kann es durchaus nötig werden, Einzelabnahmen durchzuführen.

Diese werden von TÜV oder DEKRA abgenommen – und sind im Vergleich zum Aufwand mit dem Teilegutachten – deutlich teurer. Trotzdem ist dieser Schritt wichtig. Umbauten, die nicht begutachtet und abgenommen werden, drohen zu einem Problem für die Betriebserlaubnis für den Camper zu werden.

Das Thema Führerschein: Umbauten können die nötigen Voraussetzungen ändern


Herkömmliche Offroader lassen sich eigentlich mit dem normalen Führerschein bewegen. Dieser ist allerdings durch das Gewicht des Kraftfahrzeugs limitiert. Beim Umbau muss dieser Punkt eine Rolle spielen. In der Klasse B ist das zulässige Gewicht auf 3,5 t beschränkt. Sollte der neue Camper dieses Gesamtgewicht überschreiten, darf das Fahrzeug nicht mehr im Straßenverkehr bewegt werden.

Ein zweiter wesentlicher Faktor betrifft Reisen ins Ausland. Wer nach dem Umbau mit dem Camper jenseits der Landesgrenzen unterwegs sein will, muss die hier geltenden Regeln im Auge behalten. Dies gilt besonders für Trips außerhalb der EU. Andernfalls kann es passieren, dass die Reise vorschnell zu Ende ist.

Fazit: mit dem DIY-Camper unterwegs


Outdoor-Reisen sind ein neuer Trend und das Wohnmobil kommt leider nicht überall hin. Aber: Geländewagen lassen sich umbauen und in einen Camper verwandeln. Das Projekt ist für Schrauber genau richtig. Allerdings gibt es hier einige Punkte zu beachten, um die Betriebserlaubnis nicht zum Erlöschen zu bringen. Und auch auf das Thema Kfz-Versicherung sollte Blick riskiert werden. Ohne diese wird der Umbau keine Zulassung für die deutschen Straßen bekommen. Wer alles einkalkuliert, kann mit dem DIY-Camper jedoch viel Spaß haben.


Bildquelle: https://www.pexels.com/de-de/foto/nacht-bewolkt-baume-auto-9711129/

Kommentare (0)
JETZT EINLOGGEN & MITDISKUTIEREN