Offroad-Rennen: Top 5 für die Geschichtsbücher

TeilenWeiterleitenDrucken

Mit dem ersten Automobil hat sich der Mensch nicht nur für dessen praktische Anwendung interessiert. Relativ schnell haben Motosportfans Blut geleckt und sich hinters Lenkrad geschwungen. Schon 1894 nahmen mehr als 100 Fahrer an einem 126 Kilometer langen Rennen teil - von Paris in die nordfranzösische Stadt Rouen. Ein Rennen, das Geschichte schreiben sollte. Seitdem schauen Motorsportfans auf die Formel-Klasse und GT-Rennen. Was schnell unter den Tisch fällt, sind Offroad-Rennen. Dabei sind diese nicht weniger spannend. Wer selbst als Hobbyfahrer unterwegs ist, weiß: Der Puls rast schneller beim Bonus wie 50 Freispiele bei Registrierung. Welche sind die fünf Rennen, die Geschichte geschrieben haben?

Baja 1000


Das Baja 1000 gewinnt nicht der schnellste Fahrer. Als Endurance Rennen setzt es Ausdauer voraus – von Mensch und Maschine. Ausgetragen im November auf der mexikanischen Halbinsel Baja California, ist das Baja 1000 in den 1960er Jahren entstanden. Eher durch Zufall geboren, hat sich das Rennen zu einer renommierten Veranstaltung entwickelt.
Eben die Herausforderungen auf der Strecke machen das Offroad-Rennen zu dem, was es ist – ein Rennen, das die Technik ganz besonders fordert. Genau deshalb ist es nicht nur für Fahrer das Rennen, um Spreu und Weizen voneinander zu trennen. Fürs Baja 1000 legen sich auch Entwickler und Ingenieure ins Zeug – um die Hardware so leistungsfähig wie möglich zu machen. Über die 1.000 Meilen muss die Hardware einfach halten. Es hat nicht ohne Grund den Ruf des härtesten Offroad-Rennens.

Seit 1975 von der Southern California Off-Road Experience (SCORE) ausgerichtet, wurde das erste offizielle Rennen 1967 gefahren. Eigentlicher Geburtstag ist aber im Jahr 1962. Dave Ekins und Billy Robertson Jr. – beide Motorradfahrer – absolvierten als erste die Fahrt zwischen Tijuana und La Paz. Dabei legten sie beeindruckende 1500 Kilometer zurück, nur um die Zuverlässigkeit der Honda Scrambler Motorräder zu beweisen.

Rallye Dakar


Eine der berühmtesten und prestigeträchtigen Offroad-Rennen ist die Rallye Dakar. Es gilt auch als eine der härtesten Motorsportveranstaltungen. Fahrer und Technik werden bei der Rallye Dakar besonders gefordert. Geistiger Vater der Rallye ist Thierry Sabine – ein französischer Rennfahrer, der leider 1986 ums Leben kam. Schon die Entstehung der Rallye Dakar ist besonders. Thierry Sabine war 1977 während der Abidjan-Nizza-Rallye verschwunden.
Bereits im folgenden Jahr startete die Rallye Dakar am 26. Dezember 1978 und ging Mitte Januar 1979 in Dakar zu Ende. Bis in die 2000er Jahre fand die Rallye in Afrika statt. 2007 kam es zur Zäsur.

2008 mussten die Veranstalter – aufgrund einer Terrordrohung und Morden – die Rallye absagen. Anschließend kam es zur Verlegung der Veranstaltung nach Südamerika. Eine Entscheidung, die langfristig Folgen hatte. Mit der Verlegung begann die bis zuletzt gestiegene Teilnehmerzahl zu sinken. Ein Trend, der sich auch mit einer Verlegung der Rallye Dakar nach Saudi-Arabien nicht hat aufhalten lassen. Was die Rallye so besonders macht: Das Rennen erstreckt sich über mehrere Tage. Physisch ist es eine extreme Herausforderung für Fahrer und Material.

Zu den berühmtesten Gewinnern der Rallye Dakar gehören:
- Stéphane Peterhansel, der 14 Mal siegte (sechs Mal mit dem Motorrad und acht Mal mit dem Auto)
- Ari Vatanen, der vier Mal mit dem Auto gewann und als erster Finne die Rallye dominierte
- Cyril Despres, der fünf Mal mit dem Motorrad triumphierte
- Nasser Al-Attiyah, der drei Mal mit dem Auto siegte und als erster Araber die Rallye prägte.

Leider hat die Rallye Dakar ihre dunklen Seiten. Der Tod von Sabine ist nur ein Beispiel, wie gefährlich das Rennen werden kann.

Dakar-Cairo Rallys


Paris-Dakar-Cairo erinnert nicht ohne Grund an das berühmte Offroad-Rennen. Die Veranstaltung war eine einmalige Rallye und wird auch als Rallye Dakar 2000. Gestartet wurde in Dakar. Auf der Strecke von über 7.863 km führte das Rennen von West- nach Ostafrika und durchquerte dabei mehrere afrikanische Länder wie Senegal, Mali, Burkina Faso, Niger, Libyen und Ägypten.

Fahrer und Material mussten insgesamt 5.012 Wertungskilometer zurücklegen. Bei den Pkw-Fahrern wurde am Ende Wladimir Tschagin Führender in der Endwertung. Bei den Lkws und Motorrädern ging der Sieg jeweils an Fahrer aus Frankreich. Da es sich um eine einmalige Rallye handelte, hatte später keiner der Sieger die Möglichkeit, seinen Titel zu verteidigen.

Safari-Rallye


Was hat Motorsport mit der britischen Königin Queen Elizabeth zu tun? Klar, viele Rennfahrer und Motorsportlegenden kommen aus Großbritannien. Die Geschichte hinter der Safari-Rallye verknüpft das Rennen auf besondere Weise mit der 2022 verstorbenen englischen Königin. Die legendäre Offroad-Rallye entstand im Rahmen der Coronation von Queen Elizabeth II. In Kenia gefahren, lief das Rennen anfangs unter der Bezeichnung East African Coronation Safari.
Später wurde daraus die Safari-Rallye. Bis 1973 als Teil der Rallye-Weltmeisterschaft ausgetragen, galt das Rennen lange als eines der härtesten, wenn nicht sogar das härteste, im Kalender. Aufgrund von Schwierigkeiten mit der Finanzierung fiel die Rallye zeitweise aus dem WM-Kalender heraus. Seit 2020 können die Veranstalter diesen Makel wieder wettmachen. Was die Safari-Rallye so bekannt macht, sind die extremen Bedingungen, zu denen hohe Temperaturen, Staub, Schlamm, Wildtiere und unberechenbare Straßen gehören. Die Rallye verlangt damit den Fahrern wirklich alles ab.

Rainforest Challenge – The Beast


Schon allein die Bezeichnung The Beast lässt erahnen, was die Rainforest Challenge sein will – eine der härtesten Offroad-Rallyes. Wie sich vermuten lässt, wird sie in tropischen Regenwäldern ausgetragen – genauer gesagt in den Regenwäldern Malaysias. Was macht die Rallye an dieser Stelle so besonders? Anders als Wüsten sind Regenwälder eine besondere Herausforderung.

Extreme Luftfeuchte, Matsch und Schlamm – zusammen mit den Tieren des Dschungels wörtlich eine grüne Höhle, die Material und Fahrer schnell an ihre Grenzen bringt. Entstanden ist die Rallye 1997 - von Luis J.A. Wee ins Leben gerufen. Fahrer müssen verschiedene Geländearten wie Flüsse, Sümpfe, Hügel, Felsen und Schluchten meistern, um am Ziel anzukommen – was eine Prüfung für alle Teilnehmer ist.

Fazit

Röhrende Motoren, das Spiel am Gas – Benzin liegt uns einfach manchmal im Blut. Kein Wunder, dass Motorsport schon kurz nach der Erfindung des Autos eine Rolle zu spielen begann, manchmal auch privat mit Fahrzeugen der Plymouth Automarke. Viele Zuschauer verfolgen die Formel 1 vorm Fernseher oder sitzen bei GT Rennen auf Autodrom. Rallyes sind Offroad-Veranstaltungen, die Fahrern alles abverlangen. Es geht nicht einfach nur ums schnelle Fahren. Körperliche Fitness ist Voraussetzung, um die Rennen zu meistern.

Bildquelle:
https://pixabay.com/de/photos/autorennen-motorspot-offroad-rennen-7418358/?download

Kommentare (0)
JETZT EINLOGGEN & MITDISKUTIEREN