Dakar Rally 2022 - Highlights & Stars

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Heiße Reifen im heißen Wüstensand, diese Kombination ließ 2022 die Herzen der Motorsportfans höher schlagen. Zum 44. Mal wurde die Dakar Rally ausgetragen. Der Ort des Geschehens war Saudi-Arabien - leider für viele Rennbegeisterte zu weit entfernt, um live dabei zu sein. Die Tour begann am 1. Januar 2022 in Dschidda, wo sie am 14. Januar endete. Der Weg war äußerst beschwerlich und auch die Casino-Fans unter den Teilnehmern mussten landbasierte Spielhallen zurücklassen und stattdessen in Casinos mit 25 Euro Bonus ohne Einzahlung mobil spielen.

Auf dem anspruchsvollen Weg über Ha'il wurden den Fahrern noch mehr Steine in den Weg geworfen, wobei die Redewendung in diesem Fall auch wörtlich zu nehmen ist. Es war holprig, es war steinig, da ist ganz klar, dass ein Rennen dieses Formats nicht ohne Zwischenfälle hätte ablaufen können. Es gab aber nicht nur Hindernisse und Pannen, sondern auch viele Highlights und am Ende strahlende Sieger.  

Durch den Wüstensand


Die Dakar Rally 2022 war nichts für schwache Nerven und selbstverständlich nichts für Amateure und Fahranfänger. Diese blieben lieber zu Hause und mussten abends ziemlich lange wach bleiben, um sich das Spektakel im TV anzusehen. Die TV-Übertragung in Deutschland lief dank der unterschiedlichen Zeitzonen jeweils nachts um 23.30 Uhr auf Eurosport. Die Zusammenfassungen konnte man ab dem 8. Januar dann leider nur kostenpflichtig auf Eurosport 2 ansehen. Trotzdem ist es natürlich für die Menschen schade, die so gern die Dakar Rally selbst erlebt hätten, aber es nicht konnten.

Als das größte Langstrecken-Motorradrennen der Welt, mit Teilnehmen rund um den Globus, gab es entsprechend viele Zuschauer. Es handelt sich hierbei nicht um Publikumszahlen in den Tausendern, sondern den Millionen. Diese schauten den mehr als 550 Fahrzeugen aus 63 unterschiedlichen Ländern zu, wie sie über die Dünen Saudi-Arabiens düsten. In den 14 Tagen der Rally legten die Fahrer jeweils 8,375 (!) Kilometer Entfernung zurück. Hierbei handelte es sich vorwiegend um Motorräder, doch die tatsächliche Vielfalt an Fahrzeugen war enorm. Es handelte sich um:

Quads
• Motocross
• PKWs
• LKWs
• Buggys
• Und viele mehr

Völlig neue Prototypen, gepimpte Trucks, Superautos und Klappermaschinen wurden auf den gelben Dünen Saudi-Arabiens getestet. So eine bunte Mischung aus Fahrzeugen sieht man nur einmal pro Jahr. Zudem nahmen insgesamt 130 Dakar-Legenden an dem Rennen teil. Dieser Titel wird nur den Fahrern zugesprochen, die bereits an zehn Dakar Rallys teilgenommen haben. Es gab auch über 200 Newcomer, die sich zum ersten Mal im Wettrennen beweisen wollten.

Tragische und merkwürdige Zwischenfälle

Leider legten sich vor dem Beginn der Dakar Rally dunkle Schatten über die Rennstrecke, denn es gab einige Tragödien und merkwürdige Unfälle, die letztlich als terroristische Angriffe entlarvt wurden. Das erste Opfer war der französische Fahrer Philippe Boutron, der am 30.12.2022 mit vier weiteren Fahrzeuginsassen im Auto sein Hotel in Dschidda verließ. Plötzlich gab es eine laute Explosion, bei der Boutron schwer verletzt wurde. Nach vielen Spekulationen um einen Terrorverdacht brachten spätere Ermittlungen durch den französischen Geheimdienst zutage, dass es sich tatsächlich um einen gezielten Angriff mittels eines improvisierten Sprengsatzes handelte, der am Auto befestigt wurde.

Der nächste Vorfall ereignete sich bereits einen Tag später, am 31.12. 2022 und traf die italienische Fahrerin Camelia Liparoti beziehungsweise den Fahrer deren Assistenz-LKWs. Wie aus dem Nichts explodierte ein Bauteil unter der Motorhaube des Fahrzeugs und setzte es in Flammen. Später wurden am Fahrzeugwrack auch noch Kugel-Einschläge in der Fahrerkabine entdeckt. Daher wurde auch hinter diesem Vorkommnis trotz unterlassener Aufklärung aller Tatsachen ein Anschlag vermutet, mit der Konsequenz, dass das französische Außenministerium vor Reisen zur Rally 2023 ausdrücklich warnt.

Zwar nicht dem Terror geschuldet, sondern einem unglücklichen Crash, ist der Tod des französischen Mechanikers Quentin Lavalee. Sein belgischer Beifahrer Maxime Frere überlebte glücklicherweise seine Verletzungen. Allen Verwundeten sowie den Angehörigen der Verletzten ist zu wünschen, dass sie nach dem traumatischen Erlebnis und den schweren Verlusten ihren Frieden und ihr Selbst finden. Hiermit wird seitens der Redaktion ein tief empfundenes Beileid ausgesprochen.

Lustige Momente der Rally


Trucker und Fahrer von tiefgelegenen Buggys hatten häufig Probleme, besonders steile Dünen zu erklimmen. Diese Tatsache wurde regelrecht zu einem Running-Gag zwischen den Fahrern, die gemeinsam neben ihren umgekippten Trucks Pause machten. Auch, wenn manche Fahrzeuge relativ steile Dünen herunterrollten, wurde niemand verletzt. Es folgten stattdessen ein paar erholsame Bierpausen, die andauerten, bis die Maschinen wieder auf ihren Rädern standen.

An einer wirklich üblen Stelle standen einmal gleich fünf der zwölf teilnehmenden LKWs gestrandet im Wüstensand. Die Männer und Frauen nahmen dies aber mit Humor und forderten sich gegenseitig auf, erneut zu versuchen "die Mauer zu erklimmen". Andere lustige Zwischenfälle waren Staus, die von Kamelherden verursacht wurden und gescheiterte Motorradtricks, die eigentlich anderen Teilnehmern imponieren sollten. Es gab im Laufe der Rally auch einige Unfälle, doch diese verletzten keinen der Teilnehmer ernsthaft. Ein paar kleinere Zusammenstöße sind bei einem sprichwörtlichen Fahrzeug-Marathon auch nicht unüblich.

Die Sieger

Mehr noch als negative oder lustige Momente gab es im Laufe der Dakar Rally unzählige Triumphe. Eine enorme Zahl an talentierten Fahrern und Mannschaften nahm an dem Rennen teil, doch letztendlich konnten nur drei aus jeder Kategorie gewinnen. Unter den Motocross- und Motorrad-Fahrern konnte sich Sam Sunderland aus Großbritannien den ersten Platz sichern, dicht gefolgt von Pablo Quintanilla und Matthias Walkner. Die Top 3 der PKW-Division waren der Katarer Nasser Al-Attiyah, Sébastien Loeb und Yazeed Al-Rajhi.

Der Franzose Alexandre Giroud gewann das Quad-Rennen, während sich Francisco Moreno und Kamil Wisniewski den zweiten und dritten Platz schnappten. Das Proto-Rennen wurde von Francisco López Contardo gewonnen, während Austin Jones den Sieg in der Side-by-Side-Sektion abstaubte. Dmitri Sotnikow, Eduard Nikolajew und Anton Schibalow waren in der LKW-Abteilung siegreich. Zuletzt haben wir Gerard Tramoni und Serge Mogno, die letztlich die Dakar Rally Open und Classic auf den ersten Plätzen beendeten.

Tragischerweise begann die Rally mit einigen katastrophalen Zwischenfällen, doch die Motorsport-Götter haben wohl schließlich doch Gnade gezeigt, wodurch das restliche Rennen vollkommen flüssig verlief. Ein paar Patzer und lustige Vorfälle konnten die Fahrer nicht davon abhalten, ihr Bestes zu geben und dem Publikum weltweit ein erstklassiges Spektakel zu bereiten. Die Dakar Rally in Saudi-Arabien war ein absoluter Erfolg und wird hoffentlich noch häufig wiederholt!


Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/dakar-wettbewerb-autos-hilux-4037194/?download

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