Lamborghini Urus / LM002

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Linientreue mag uns bis zu einem gewissen Grad in Sicherheit wiegen. Stets aber ist es das Nonkonforme, von der Linie Abweichende, was uns – an Menschen wie an Autos – aufrüttelt, anregt, interessiert und fasziniert. Das weiß man natürlich auch bei Lamborghini ...

Das letzte Weihnachtsfest ist kaum vorbei, da graut es vielen von uns schon vor dem nächsten. Geht dieser Event doch meist mit dem Zwang einher, sich gesellschaftskonform zu verhalten und am obligatorischen Familientreffen teilzunehmen.

Außer den Großeltern, die einen skeptisch nach dem Lebensziel fragen, plärrenden Kindern und altbekannten Tanten begegnet man dort aber zum Glück auch dem exzentrischen Onkel, der – trotz seines ausgeprägten Durstes – für sein Alter noch topfit ist und mit seinem dreckigen Humor vor allem die Herzen der jugendlichen Familienmitglieder erobert ...

Überträgt man dieses Bild auf Lamborghinis Sportwagen-Family, zeigt sich dort eine ähnliche Konstellation.
Der Onkel ist hier der LM002, sein größter Fan das Luxus-SUV Urus. Unter all den Super-Sportwagen wirken die zwei Modelle wie Exoten und offenbaren erst bei genauerem Hinsehen, dass sie wirklich ein Teil der illustren Familie sind.

Beim LM002 reicht hierfür ein Blick unter die bis aufs Letzte ausgestellte Motorhaube, wo ein 450 PS starker 5,2-Liter-V12 aus dem Countach seinen Glanz verbreitet.



KANTIGER EXOT


Seine ideal zum Kampfstier-Markenlogo passende, bullig-kantige Gestalt erbte der LM002 von einem Militärprojekt mit dem Namen Cheetah, das nie in Produktion ging. Umso schöner, dass Lamborghini sich davon nicht abschrecken ließ, sondern die Idee eines Geländewagens Mitte der 80er Jahre tatsächlich realisierte.
Und nun die Gene dieses Offroaders an den jüngsten Lamborghini, den Urus, weitergibt.

Radhäuser, Details an den Flanken und die generell imposante Erscheinung der zwei Modelle zeigen:
LM002 und Urus sind ein Herz und eine Seele. Dass die beiden gut 30 Jahre trennen, merkt man dann auf der Straße.

Während der Urus dank modernster Technik spielerisch dynamische Höchstleistungen in den Asphalt brennt, geht es beim LM002 etwas rustikaler zu. Mit lautem Getöse erwacht der Zwölfzylinder zum Leben und flößt dem Piloten schon im Stand reichlich Respekt ein.

1. Eisige Schönheit:
Selbst bei klirrender Kälte macht es durchaus Sinn, in einem Lamborghini zu sitzen.
2. Elegante Zeitreise:
Das Cockpit des LM002 ist großflächig
mit beigem Leder und Holz ausgeschmückt.


Die Gangwechsel des manuellen Fünfgang-Getriebes erfordern Feingefühl, das dünne Lenkrad hingegen verlangt eine harte Hand, um die enormen Gummiwalzen in die richtige Richtung zu steuern.

KLANGVOLL

Auch die Geräuschkulisse ist nichts für Zartbesaitete. Bereits ab 100 km/h bahnt sich der V12 akustisch den Weg in das edle Cockpit, damit man ihn nicht ignoriert. Dafür dürfte aber auch der Antritt sorgen, den das Aggregat bei Drehzahlen jenseits der 4000 Touren ermöglicht – trotz eines Lebendgewichts von rund 2,7 Tonnen.
Und auch das Gewicht trennt Urus und LM002 von den linientreuen Verwandten. Aber: Was wäre eine Familie ohne ihre Außenseiter?

3. Offroad willkommen:
Der Allradantrieb des Ungetüms
wird mittels Schalthebel eingelegt.
4. Kraftpaket:
Der Zwölfzylinder stammt ursprünglich aus
dem Countach und leistet 450 PS.



Technische Daten

Lamborghini LM002

Motor:Otto, 12-Zylinder-V, vorn längs
Hubraum:5.167 ccm
Bohrung x Hub:85,5 x 75,0 mm
Verdichtung:9,5:1
Leistung:331 kW/450 PS bei 6.800 U/min
max. Drehmoment:500 Nm bei 4.500 U/min
Getriebe:5-Gang-Schaltgetriebe
Beschleunigung (0-100 km/h):ca. 8,0 s
Höchstgeschwindigkeit:über 200 km/h
Verbrauch:rund 40 L/100 km
Tankinhalt:180-400 L
Reifendimension:345/60 R17
Antrieb:Allradantrieb
Länge/Breite/Höhe:4.900/2.000/1.850 mm



T | Bastian Hambalgo F | Remi Dargegen

Lesen Sie den gesamten Bericht in Ausgabe 03/19 der OFF ROAD:

OFF ROAD Ausgabe 03/19
Erstverkaufstag: 12.02.2019

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