Rallye Dresden Breslau 2013
Sensationeller Sieg in der PKW-Extrem-Klasse von Martin Hähle und Wolfi Braun
NACH DEM AUSBLEIBEN DER POLEN IST HÄHLE DER TOP-FAVORIT
Die diesjährige Ausgabe der größten Amateur-Rallye Europas war spannend wie noch nie! Bis zur letzten Tagesetappe war nicht abzusehen, wer den begehrten Titel „Breslau-Winner“ 2013 erhalten würde.
Aus deutscher Sicht standen zum Prolog am Lausitzring eine Handvoll erfahrener Trophy- und Rallyehaudegen am Start. Das Rosenheimer Top-Duo Hähle/Braun im Proto-Toyo-BWM galten in der PKW-Extrem Klasse als Favoriten. Nach dem ersten Breslau Sieg 2007 auf Suzuki, konnten die beiden Bayern im Anschluss – 2012 und 2013 – den Sieg bei der Balkan-Breslau für sich verbuchen. Nachdem die polnischen Top-Teams in diesem Jahr nicht am Start erschienen, gab es für Hähle wenig Konkurrenz. Weitere Deutsche mit denen man unter den Top-10 rechnen durfte, waren Gerd Kastemeier/Andi Frahm im Lila-Q-Toyota, die Brüder Matthias und Martin Hertwig aus Bad Tölz und die Truppe des Chiemsee-Tropyh-Teams um Stefan Henken (Suzuki-VW-Proto, siehe OFF ROAD 10/2012).
Selbst ist der Mann: Hähles Teammechaniker heißt Martin Hähle – basta!
TAKTISCHES DENKEN
Wie erwähnt, das Ausbleiben der schnellen Polen (Grat EVO) sollte Hähle eine reelle Chance auf den Gesamtsieg einräumen. Doch vorerst haben die Jungs Ihre Rechnung ohne den schnellen Briten Jim Marsden gemacht. Der Gigglepin-Chef
reiste bereits zum zweiten Mal mit seinem radikal modifizierten Defender in die polnische Pampa, um den „Krauts“ richtig einzuheizen. Auch der französische Top-Fahrer Cedric Pocher (Toyota Mud Racer) und die Italiener Bragole/Centra (LR Defender) boten Hähle heftigen Widerstand. Marsden hatte eine Hand voll technischer Probleme, auch die Dresdner Kastenmeier/Frahm kämpften mehr mit den ständigen Defekten an ihre Toyota-Mercedes-Derivat und verloren so wertvolle Zeit auf das Führungstrio. Die Tölzer Hertwig-Burschen haben sich die 20-Jubiläumsausgabe der Breslau auch ein wenig einfacher vorgestellt – dennoch Platz 14 im Gesamtklassement!
Stabile Seitenlage: Die Jungs haben dennoch alles im Griff.
ERFAHRUNG UND STRATEGIE – OHNE GEHT'S NICHT!
Nach 5 Tagessiegen durch Marsden, wurde der Spielraum für Martin Hähle relativ eng, doch das erfahrene Team setzt gegen Schluss auf Strategie und Durchhaltevermögen. Trotzdem überschlägt sich Martin noch in der letzten Etappe – das Aus? Nein, im Overall-Ranking stehen die Rosenheimer auf einem soliden ersten Platz am Podest – Gratulation. Mit einem unerwarteten Vorsprung von 2 Stunden und 20 Minuten – auf die schnellen Franzosen Cedric Porcher und Damien Kermorvat – können sich die beiden erneut in die Annalen der Breslau-Historie eintragen. Marsden belegt „nur“ Platz 9 und Kastenmeier und Frahm erreichen das Ziel auf Platz 29.
Wo bleibt die Freude am Sieg? Die Herren müssen erst mal die vergangenen 8 Tage verdauen,
dann klappt's auch mit dem Lächeln.
Hähle im exklusiven Interview
2 x Breslau Polen, 2 x Breslau Balkan – das ist die bisherige Erfolgsbilanz des Rosenheimer-Teams um martin Hähle und Wolfgang Braun! Lesen Sie in der nächsten Ausgabe von OFF ROAD (ab 13. August im Handel) im exklusiven Interview, was der Schlüssel zum Erfolg ist.
PLATZIERUNGEN PKW EXTREM | ||
1. Hähle/Braun (D) | Toyota-BMW-Proto | |
2. Porcher/Kermorvant (F) | Toyota Mudracer | |
3. Bragalone/Centra (I) | Defender |
T | Jörg Kübler