Wie man einen Wagen importiert

Aus den USA nach Deutschland
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Beim letzten USA-Urlaub hatte man richtig Spaß daran, die endlosen, schnurgeraden Highways zwischen Los Angeles und New York zu bereisen. Und bei der Heimkehr stellt man fest, dass man sich an den Trans-Am, den man gefahren hat, durchaus gewöhnen konnte. Also will man so einen Wagen auch in Deutschland. Also schaut man kurz ins Internet, sucht nach US Autos und hat Glück, da gerade so ein Wagen in Colorado Springs im Bundesstaat Colorado zum Verkauf steht. Nun kann man unterschiedlich an die Sache herangehen. Man kauft die Katze im Sack, fliegt selbst hin, um den Wagen zu inspizieren – oder man nimmt Dienste in Anspruch, die sich darauf spezialisiert haben.

Der Bericht

Die entsprechenden Experten werden also zurate gezogen. Sie fahren hin, schauen sich den Wagen an und können hernach eine umfangreiche Berichterstattung vornehmen. Die eigene Aufgabe besteht nun darin, auf die folgenden Punkte zu achten:
- Wie ist der Zustand von Karosserie, Lack und – wenn vorhanden – Cabrio-Verdeck?
- Wie steht es um den Kofferraum? Ist dort Rost zu finden?
- Sind Motor, Instrumente und Elektrik einwandfrei?
- Gibt es am Unterboden Spuren von Rost oder Hinweise darauf, dass hier geschweißt wurde?
- Ist der Innenraum gepflegt?
- Sind Felgen und Reifen noch in Ordnung?
- Sind die Fahrzeugpapiere / Dokumente ebenfalls vorhanden und komplett ausgefüllt?

Die Kaufabwicklung kann schwirig werden

Wir reden ja davon, mit einem amerikanischen Vertragspartner handelseinig zu werden. Diese können schon mal in Colorado Springs, im schönen Bundesstaat Colorado sitzen und das Finanzielle mithilfe eines amerikanischen Geldinstitutes abwickeln lassen. Diese hingegen raten ihren Kunden dringend davon ab, Kontodaten an ausländische Privatpersonen weiterzugeben. Praktisch ist es, wenn man sich der Hilfe einer in diesen Fachfragen versierten Firma versichert hat, die dann als Händler auftreten, den Wagen kaufen und ihn dann an uns weiterverkaufen. Gleichermaßen treten sie als Vermittler auf, um den Transport zu organisieren.

Der Wagen wir transportiert

Aber wie lange es dauert, bis der Wagen in Deutschland anlandet, kommt ganz darauf an, aus welcher Region der USA er geliefert wurde. Saß der Handelspartner beispielsweise in New York oder einer anderen Ostküstenstadt, kalkuliert man mit zwei Wochen Lieferzeit per Schiff. Von Texas aus dauert die Reise drei Wochen und wenn man mit einem Händler in L.A. Geschäfte gemacht hat, beziehungsweise anderen Westküstenstädten und –staaten, muss man mit einem ganzen Monat rechnen.

Und dann ist der Wagen zwar irgendwann in Deutschland, muss aber noch „übern TÜV“, wie man so schön sagt. Dies bedeutet: Er muss noch überprüft werden. Dies wird bei einem entsprechenden Händler, der sich um alles kümmert, gleich erledigt, wie auch das ganze Behördliche. Bei der Überführung in Eigenregie braucht man unter anderem die folgenden Papiere:
- Kaufvertrag
- COC-Papiere
-->Hierbei handelt es sich um das sogenannte „Certificate of Conformity“, in dem sich die technischen Daten und Merkmale das Modell befassend wiederfinden. Diese sind wichtig für die Zulassung, da hier festgehalten wurde, dass es sich bei diesem Auto um eines handelt, das den EU-Normen entspricht. Deshalb steht auf deutschen COCs auch „EG-Übereinstimmungsbescheinigung“.
- Präferenznachweise
- Zollamtlich bestätigte Ausfuhrerklärung
- Unterschriftbeglaubigung für den Kaufvertrag im Ausland.

Darüber hinaus muss eine Normwertverbrauchsausgabe – kurz NoVa – errechnet und abgeführt werden. Außerdem muss der Wagen umgebaut werden, damit der TÜV nichts zu beanstanden hat. Man trennt also einerseits Brems- und Blinklicht, als auch sich von den im amerikanischen Straßenverkehr zugelassenen roten Blinkern und der „miles per hour“-Skala auf der Tempo-Anzeige. Hier muss eine km/H-Skala eingebaut werden. Auch wird ein Abgasgutachten benötigt, wie auch eine Einzelgenehmigung – immerhin ist dies ein Kraftfahrzeug ohne EU-Betriebserlaubnis. All dies sind Arbeiten, die schon von der Firma übernommen werden, die man für den Auftrag „Finde mir ein US-Car“ engagiert hat.

Fazit

Nun kann man nach den Umbauten natürlich die „Schiff des Theseus“-Frage bemühen und sich fragen, ob es sich bei dem Trans-Am, der vor einem steht, noch um denselben Wagen handelt, den man in Colorado Springs gekauft hat. Wenn einen die notwendigen Umbauten stören, greift man vielleicht zu einem Auto, das man auch in Deutschland kaufen kann – ein Dodge-Ram, beispielsweise.

Bildquelle:


https://www.off-road.de/de/aktuell/testberichte/archiv/or-0622-dodge-ram/

https://www.exklusiv-muenchen.de/news/auto-hauptstadt-muenchen-59507

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