Glück im Unglück: Auto gewonnen – sind jetzt Steuern fällig?

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Endlich das große Los gezogen und einen Neuwagen beim Glücksspiel gewonnen. Egal, ob in einer staatlichen Lotterie oder in einer Online Spielothek, hier ist natürlich die Freude groß. Nicht jeder kann sich seinen Traumwagen leisten. Warum also nicht an einem Gewinnspiel teilnehmen, bei dem der Preis ein Auto ist? Doch oftmals stellen sich die Gewinner die Frage, ob ein Gewinn – wie insbesondere ein Auto – versteuert werden muss. Das wäre ärgerlich für alle Beteiligten.

Die gute Nachricht im Vorfeld: In den meisten Fällen müssen Gewinner ihr Auto nicht versteuern!
Grundsätzlich zählt ein gewonnenes Auto als Sachwert. Ähnlich wie der Geldgewinn im Casino. Ein gewonnenes Auto beim Glücksspiel ist in den weltweit meisten Ländern kein „Einkommen“, welches durch den Fiskus versteuert wird. Trotzdem sollten sich Gewinner direkt nach dem Gewinn bei der örtlichen Behörde informieren und für alle Fälle den Gewinn anzeigen. Nicht, dass es später doch böse Überraschungen gibt. Doch wie der Titel schon aussagt, die Wahrscheinlichkeit ist äußerst hoch, dass Gewinne – speziell Sachwerte wie Autos – eher keinen steuerlichen Abgaben unterzogen werden.

Allerdings gilt es, die Details zu beachten. Sobald das Auto verkauft wird, könnte sich die Sachlage ändern. Nicht selten existiert bei den Behörden, oder beim Gewinnausrichter selbst eine Wiederverkaufsklausel. Das bedeutet im Klartext, dass in diesen Fällen der Erlös versteuert werden könnte. Sobald derartige Formulierungen und Klauseln bestehen, besteht etwa die Pflicht des Gewinners, das gewonnene Auto über einen gewissen Zeitraum nicht zu verkaufen. Demnach sollten im Vorfeld genau die Gewinnbedingungen studiert werden, welche die Ausrichter auch angeben müssen. Ansonsten drohen böse Überraschungen.

Achtung bei Preisgeldern! Hier könnten sich Unterschiede ergeben!

Wo oben erwähnt, müssen gewonnene Autos beim Glücksspiel in den seltensten Fällen versteuert werden. Doch anders gestaltet sich die Sachlage bei Preisgeldern, sprich, wenn Kunden vorher an einer Quiz-Show oder dergleichen teilgenommen haben. Hier könnte es passieren, dass die Behörden ein Preisgeld oder ein gewonnenes Auto als „Einnahmen“ betrachten, weil der Gewinner vorher eine gewisse Leistung abliefern musste. Der Gewinner hat sich den Neuwagen sozusagen „erarbeitet“.

Immer wenn für einen Sachwert oder Geldwert eine Leistung erbracht wurde, dann beziffern viele Finanzämter diesen Umstand als steuerpflichtige Einnahmen. Allerdings sollten immer die Behörden kontaktiert werden, weil nur diese über das nötige Wissen verfügen. Typische Beispiele hierfür sind auch Poker-Turniere. Schließlich kann das Finanzamt davon ausgehen, dass der Gewinner eines Poker-Turniers nicht nur Glück hatte, sondern vor allem über Verstand, Taktik und Wissen verfügt. Mit dem klaren Ziel, das Preisgeld abzustauben. Daher existieren schon einige Unterschiede in der Handhabung der Behörden mit Gewinnen.

So sieht die Versteuerung von Einnahmen aus Glücksspielen im weltweiten Vergleich aus!
Andere Länder, andere Sitten. Genauso verhält sich das Thema auch bei der Versteuerung hinsichtlich der Gewinne aus dem Glücksspiel. In Deutschland zahlen Gewinner gar nichts. Allerdings werden die Anbieter zur Kasse gebeten. Diese müssen 5,3 Prozent auf die Einsätze der Kunden an das Finanzamt abführen. Im anderen DACH-Raum (Österreich und Schweiz), wird eine Steuer von 30 Prozent der Bruttoeinnahmen erhoben. Hier existieren aber noch kleinere Unterschiede, je nach Typ des Gewinnspiels oder Casinos. Kurioserweise sind ausländische Online-Casinos in Österreich „illegal“, aber werden trotzdem zur Kasse gebeten und müssen Steuern abführen.

Beim Thema Regulierung und Besteuerung von Glücksspielen ist England ein wahres Märchenland. Es ist mittlerweile weit mehr als 20 Jahre her, dass Glücksspieler in dem Land eine Steuer auf Gewinne oder Sachpreise zahlen mussten. Sozusagen das Paradies für alle Zocker. Egal, ob in der stationären Spielbank oder im Online-Casino. In Belgien zum Beispiel ist die Steuer auf Glücksspiele noch recht erträglich. Zwischen 11 und 15 Prozent der Einnahmen müssen versteuert werden. In Dänemark zahlen Kunden und Betreiber bis zu 45 Prozent Steuern auf Gewinne und Umsätze. Auch Frankreich hat die Versteuerung angepasst und maximal 55,2 Prozent müssen abgeführt werden (bei Sportwetten).

Leider wirken sich hohe Steuersätze der Betreiber auch auf die Kunden aus. Weil die Marge immer kleiner wird und damit die Gewinne der Online-Casinos geschmälert werden. Zudem wandern nicht selten Kunden in „illegale“ Casinos ab und versuchen dort ihr Glück. Aber grundsätzlich sollten Spieler immer ein reguliertes und zertifiziertes Online-Casino auswählen, weil dubiose Anbieter nicht selten Gewinne verspätet oder gar nicht auszahlen.

Fazit zur Versteuerung von Gewinnen und Sachpreisen beim Glücksspiel
Eine genaue Information diesbezüglich kann nicht gegeben werden, weil die Bedingungen von Land zu Land schwanken. Deswegen sollte man sich für jedes Land einen Ratgeber ansehen, bevor man spielt. Direkte Sachgewinne – wie das neue Auto – werden aber erfahrungsgemäß nicht besteuert. Anders verhält sich das Thema bei Glücksspielen mit Gewinnabsicht, wie etwa Online-Poker oder Blackjack. Hier müssen die Gewinner in den meisten Fällen eine Steuer auf den Gewinn zahlen. In einigen Ländern sogar 30 Prozent oder mehr. Präzise Details und Informationen erhalten Gewinner von den örtlichen Behörden.

 

Bildquelle: Unsplash

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