Fallstricke bei Versicherungen von Geländewagen I OFF ROAD

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Geländewagen bieten großen Fahrspaß auf Offroad-Touren, eine Menge Stauraum und einen starken Antrieb – entsprechend anfällig sind sie allerdings auch für Unfälle und Schäden. Ein Geländewagen sollte daher stets über umfassenden Versicherungsschutz verfügen. Welche Fallstricke und Besonderheiten es bei der Versicherung von Geländewagen gibt und wie Sie Ihren Offroad-Wagen am besten versichern, erfahren Sie hier.

Typische Fallstricke

Ein Geländewagen unterscheidet sich nicht nur hinsichtlich der Größe und Ausstattung von anderen Fahrzeugen, sondern auch mit Blick auf die Versicherung. Die besonderen Anforderungen der Offroader sollten beim Versicherungsschutz unbedingt Beachtung finden. Folgende Fallstricke und Fehler sollten Sie daher beim Abschluss Ihrer Geländewagen-Versicherung vermeiden:

1. Beim Autokauf die Typklasse unterschätzen
2. Keine Kaskoversicherung abschließen
3. Zu niedrige Deckungssummen wählen
4. Schadenfreiheitsrabatte nicht ausnutzen
5. Keine Absicherung in Offroad-Parks einschließen

1. Beim Autokauf die Typklasse unterschätzen
Sowohl klassische Offroad-Wagen als auch SUVs verfügen in der Regel über eine hohe Typklasse. Das bedeutet, dass sie statistisch gesehen anfälliger für Schäden einhergehend mit hohen Reparaturkosten sind. Kfz-Versicherungen nutzen die Typklasse als Grundlage zur Berechnung der Prämie, die der Versicherungsnehmer zahlen muss. Beim Autokauf sollten Geländewagen-Enthusiasten daher bereits einkalkulieren, dass mit einem Geländewagen neben dem höheren Anschaffungspreis auch vergleichsweise hohe Versicherungsbeiträge auf sie zukommen werden. Um sicherzugehen, dass die jeweilige Prämie angemessen ist, lohnt sich ein Vergleich verschiedener Versicherer und ihrer Konditionen.

2. Keine Kaskoversicherung abschließen
Zwar ist in Deutschland nur der Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung vorgeschrieben, bei der Versicherung eines Geländewagens sollten Autofahrer jedoch nicht auf eine Kaskoversicherung verzichten. Während die Kfz-Haftpflicht nur bei Schäden haftet, die Sie anderen Verkehrsteilnehmern zufügen, kommen Teilkasko- und Vollkaskoversicherung auch für Schäden am eigenen Fahrzeug sowie Diebstahl auf. Die Teilkaskoversicherung greift zum Beispiel bei Unwetter, Hagel, Marderschäden, Brand, Unfällen durch Wildwechsel, Diebstahl oder Einbruch. Die Vollkaskoversicherung schützt als Erweiterung der Teilkasko auch im Falle von selbst verschuldeten Unfällen, Vandalismus und Unfällen mit Fahrerflucht.

Wer häufig mit seinem Geländewagen auf Offroad-Trails unterwegs ist und Abenteuertouren unternimmt, setzt sich und sein Fahrzeug einem erhöhten Unfallrisiko aus. Kommt es zu einem Zusammenstoß mit einem anderen SUV oder beschädigt das raue Gelände die Bauteile, sind meist hohe Reparaturkosten die Folge. Der Abschluss einer Kaskoversicherung, insbesondere einer Vollkasko, ist für Besitzer eines Geländewagens somit empfehlenswert.

3. Zu niedrige Deckungssummen wählen

Mit Blick auf die richtige Versicherung des Geländewagens kommt es nicht nur auf eine möglichst günstige Prämie, sondern auch auf vorteilhafte Konditionen an. Einen Fehler, den Fahrer eines Geländewagens nicht machen sollten, ist die Wahl nicht ausreichender Deckungssummen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt, für jegliche Kraftfahrzeuge eine Deckungssumme von mindestens 50 bis 100 Millionen Euro abzuschließen. Viele Versicherer begrenzen die Deckungssummen bei Geländewagen aufgrund der meist hohen Reparaturkosten jedoch. Insbesondere bei älteren Geländefahrzeugen oder SUVs kann es sogar vorkommen, dass die Versicherung bestimmte Schäden gar nicht abdeckt. Die Vertragsdetails sollte der Versicherungsnehmer vor Abschluss der Versicherung somit im Detail lesen, um im Fall der Fälle trotzdem umfassenden Versicherungsschutz zu genießen.

Gleiches gilt auch für den Leistungsumfang: Die Besonderheiten des zu versichernden Geländewagens sollten sich auch im Versicherungsschutz widerspiegeln. Ist der Offroader am Berg im Schlamm stecken geblieben und muss geborgen werden, nutzen viele Fahrer die fahrzeugeigene oder nachgerüstete Seilwinde. Diese sollte ebenso wie weiteres Zubehör, zum Beispiel Dachzelte, mit versichert sein.

4. Schadenfreiheitsrabatte nicht ausnutzen
Mit dem Abschluss einer Kfz-Versicherung werden Versicherungsnehmer in eine Schadenfreiheitsklasse eingestuft. Fahranfänger, die zum ersten Mal eine Versicherung abschließen, befinden sich üblicherweise in der Schadenfreiheitsklasse 0 und zahlen hohe Beiträge. Für jedes unfallfreie Jahr erhält der Fahrer jedoch einen Schadenfreiheitsrabatt und wird in eine günstigere Klasse eingestuft. Bei vielen Versicherungen ist es möglich, den Schadenfreiheitsrabatts eines Familienmitglieds zu übernehmen und so eine günstigere Prämie zu zahlen. Bei einem Geländewagen sollten Sie solche Möglichkeiten unbedingt ausnutzen.

Da der Geländewagen meist nicht das einzige Fahrzeug im Haushalt ist, wird die Kfz-Versicherung häufig als Zweitwagenversicherung realisiert. Versichert der Versicherungsnehmer seinen Offroader als Zweitwagen, muss er in der Regel nicht in der Schadenfreiheitsklasse 0 anfangen, sondern kann nach der Zweitwagenregelung in Klasse ½ oder besser einsteigen. Aus diesem Grund kann es sich lohnen, wenn die Person die Versicherung des Geländewagens abschließt, auf die bereits ein Fahrzeug versichert ist. So kann die Versicherungsprämie für den Geländewagen reduziert werden.

5. Keine Absicherung in Offroad-Parks einschließen

Wer beim Autokauf einen Geländewagen wählt, möchte wahrscheinlich mitunter abseits befestigter Wege das Gelände unsicher machen. Einfach so die nächstgelegenen Wald- und Feldwege zu nutzen, ist jedoch keine gute Idee, denn diese sind meist forst- und landwirtschaftlichen Fahrzeugen vorbehalten. Stattdessen gibt es in Deutschland einige designierte Offroad-Parks, in denen Geländewagenfahrer ihr Fahrzeug durch Schlamm und über Geröll bewegen können – zum Beispiel den Offroad-Park Knüllwald Böser Wolf in Hessen, den Offroad-Park Langenaltheim in Bayern oder den Offroad-Park Berlin-Brandenburg.

Versicherungstechnisch ist jedoch Vorsicht geboten: Unter Umständen schließt der klassische Versicherungsschutz das Fahren in Offroad-Parks nicht mit ein. Gerade hier ist aufgrund der ungewohnten und rauen Verhältnisse das Unfallrisiko allerdings besonders hoch. Vor dem Abschluss der Teilkasko oder Vollkasko sollten Versicherungsnehmer daher genau prüfen, dass auch Fahrten in Offroad-Parks dem Versicherungsschutz unterliegen. Ansonsten bleibt der Fahrer womöglich auf teuren Reparaturkosten sitzen.

Die richtige Versicherung für den Geländewagen

Auf dem Weg zu umfassendem Versicherungsschutz liegen Geländewagen im wahrsten Sinne einige Steine im Weg. Sind Sie sich den oben genannten Fallstricken aber bewusst und behalten Sie Typklasse, benötigte Leistungen sowie Deckungssummen, Schadenfreiheitsklasse und Ihre geplante Nutzung des Offroaders oder SUVs im Hinterkopf, können Sie unkompliziert eine passende Versicherung finden. Nutzen Sie nach Möglichkeit verfügbare Schadenfreiheitsrabatte und die Zweitwagenversicherung aus und schließen Sie auf Wunsch Offroad-Parks und Zubehör wie Seilwinde und Dachzelt in den Versicherungsschutz mit ein. So können Sie sich bestens abgesichert mit Ihrem Geländewagen auf die nächste Abenteuertour begeben.

Bildquelle: https://pixabay.com/de/photos/suv-gel%c3%a4nde-jeep-gel%c3%a4ndewagen-2651949/

 

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