Domenicali meint, Deutschland hat in Sachen Formel 1 Rennen aufgegeben

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Die Formel 1, die noch vor einigen Jahrzehnten von deutschen Teams und Fahrern dominiert wurde, hat in Deutschland deutlich an Stellenwert verloren. Nach den erfolgreichen Jahren von Schumacher und Vettel und dem Titel von Nico Rosberg ist es um die Motorsportler aus der Bundesrepublik ruhig geworden. In Folge des Rückgangs der Einschaltquoten gibt es nur noch wenige Rennen, die im deutschen Free TV ausgestrahlt werden. Ein Formel 1 Grand Prix in Deutschland fehlt seit einigen Jahren komplett im Rennkalender der Formel 1.

Der Formel 1 CEO Stefano Domenicali äußerte sich kürzlich sehr enttäuscht darüber, dass es in Deutschland kein Rennen mehr gebe. Er persönlich wünsche sich, dass bald wieder Grand Prix in der Bundesrepublik stattfinden, doch gibt es keinen Veranstalter, der ernsthaftes Interesse an Verhandlungen mit der Formel 1 zeige. Noch vor wenigen Jahren gab es mit dem Hockenheimring und dem Nürburgring zwei Rennstrecken aus Deutschland, die regelmäßig von der Formel 1 befahren wurden. Heute sagen die Veranstalter, dass es einfach nicht mehr wirtschaftlich sei, Grand Prix an den Strecken durchzuführen.

Domenicali gestand ein, dass die Kosten für die Austragung eines Formel 1 Rennens enorm seien. Die Veranstalter müssen besonders in Europa enorme Summen auf den Tisch legen, um den Zuschlag für ein Rennen zu bekommen. Dies ist aus verschiedenen Gründen hierzulande aktuell nicht wirtschaftlich sinnvoll. Neben einer gewissen Langeweile an der Spitze sind das schlechte Standing der deutschen Fahrer und das neue Umweltbewusstsein der jüngeren Generation wohl die Hauptgründe für das mangelnde Interesse an der Rennserie.

Nach dem spannenden Vorjahr ist diese Saison wieder Eintönigkeit eingekehrt. Red Bull Pilot Max Verstappen eilt von Sieg zu Sieg und hat die Titelverteidigung schon mehrere Rennen vor Saisonende klargemacht. Die Sportwettenexperten sehen ihn auch für die letzten beiden Saisonrennen als Topfavoriten.

Die deutschen Fahrer sind hingegen abgeschlagen. Sebastian Vettel, der vor Kurzem sein Karriereende bekannt gab, konnte dieses Jahr das eine oder andere Mal vorne auftauchen, allerdings nie ernsthaft um den Sieg mitfahren. Mick Schumacher sammelte zwar 2022 die ersten Punkte, kämpft aber am Ende des Feldes um die Fortsetzung seiner Formel 1 Karriere.
Das größte Problem für die Rennserie ist der Bundesrepublik wohl das Image als Klimakiller. Eine Sportart, bei der Autos im Kreis fahren und Unmengen an klimaschädlichen Stoffen in die Luft bläst, ist für viele Deutsche nicht mehr zeitgemäß. Besonders die jüngere Generation, die sich aktiv mit dem Klimawandel auseinandersetzt, sieht die Rennserie sehr kritisch.

F1-Mananger Ross Brawn hofft trotz der schlechten Vorzeichen auf eine Kehrtwende. Die Rückkehr eines Grand Prix von Deutschland sei eines der Ziele für die Zukunft. Die aktuelle Situation sei sehr unbefriedigend, könnte aber durch den Einstieg von Audi 2026 und einem Verbleib von Mick Schumacher in der prestigeträchtigen Rennserie geändert werden.

Bildquelle: https://unsplash.com/photos/pBUMdQ3Q_C8

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