Ob Offroad oder Onroad: Autokredit mit Bedacht auswählen
Der nächste Autokredit ist in Sichtweite und dank des nach wie vor niedrigen Leitzinses gibt es viele gute Angebote. Dennoch sollte man sich gerade beim Autokredit ein genaues Bild von den Modalitäten machen, da KFZ-Finanzierungen mit einigen Besonderheiten aufwarten können.
Die berühmt-berüchtigte Schlussrate
Ob Kleinwagen, Familienwagen, Sportler oder SUV, ob Fiat 500 X oder Porsche 911: Nur die wenigsten Menschen können ein Auto direkt vollständig bezahlen. Selbst günstige Autos sind im vierstelligen Bereich angesiedelt, und damit sind nur Gebrauchtwagen gemeint. Beim glänzenden Neuen mit Fabrikgeruch sind Beträge von 15.000 bis 30.000 Euro keine Seltenheit.Die Nachfrage nach Autokrediten von Smava und Co. ist daher nur logisch. Erfreulicherweise gelten beim Autokredit dieselben Grundlagen wie bei jeder anderen Art von Kredit – allerdings mit einer kleinen Ausnahme. Denn Bei vielen Autokreditangeboten ist von einer Schlussrate die Rede. Diese löst gemischte Gefühle aus, da viele Kreditnehmer nicht umfassend über diesen Aspekt informiert sind. Die Schlussrate ist eine von der Kredittilgung ausgeschlossene Summe, dank der die Tilgung deutlich günstiger ist als wenn der volle Fahrzeugpreis abbezahlt werden würde. Ein kleines Rechenbeispiel: Ein Auto für 10.000 Euro soll gekauft werden, als Eigenkapital stehen 2.000 Euro zur Verfügung. Es bleiben also 8.000 Euro zu finanzieren. Jedoch nicht mit Schlussrate: Bei einer Schlussrate von beispielsweise 3.000 Euro reduziert sich der Kreditbetrag um diese Summe. Von den ursprünglich 8.000 Euro müssen also nur noch 5.000 Euro finanziert werden. Nach beendeter Tilgung steht die Schlussrate jedoch weiterhin im Raum und es bleiben folgende Optionen:
Die Schlussrate wird per Einmalzahlung ebenfalls getilgt. Die Finanzierung ist damit vollständig abgeschlossen und das Auto geht dauerhaft in Privatbesitz über.
Die Schlussrate wird mithilfe eines neuen Kredits abbezahlt. Diese Option lohnt sich für Besitzer, die das Auto weiter nutzen und bald auch besitzen wollen, jedoch nicht die volle Schlussrate auf einen Schlag aufbringen können. Das Auto geht folglich erst nach beendeter Tilgung der Schlussrate auf den Kreditnehmer über.
Die Schlussrate wird nicht bezahlt. In diesem Fall geht das Auto in den Besitz des Kreditgebers; der Kreditnehmer hat rückblickend eine Art Leasing-Fahrzeug besessen, da er es nur über die Dauer der Tilgung genutzt hat.
Pauschale Angaben dazu, ob die dritte Option Sinn macht, sind nicht möglich, da es zu sehr vom Kredit im Detail abhängt. Wer kann, leistet die Schlussrate meistens per Einmalzahlung ab, da dadurch kein weiterer Verlust durch Zinsen entsteht und die laufenden Kosten gesenkt werden. Option B ist ein gesunder Mittelweg, sofern eine günstige Anschlussfinanzierung (ganz ähnlich wie bei der Anschlussfinanzierung für Immobilien) gefunden wird. Doch das ist heute glücklicherweise kein Problem.
Bild: © istock.com/sudok1