Elektrisierend?
Er ist da, der Elektro-G. Was hat er zu bieten – und wird er je die immensen Summen einbringen können, die in seine Entwicklung gesteckt wurden? Wir nehmen ihn und seine Absatzchancen unter die Lupe.
Der elektrische G wurde 2017 beschlossen und auf der Detroit Autoshow im Januar 2018 vom damaligen Mercedes-CEO Dieter Zetsche und „Terminator“ Arnold Schwarzenegger angekündigt. Nach dem „VW-Dieselgate“ hatte man die Ingenieure auf den Chefsesseln der Autobau-Giganten durch Betriebswirte ersetzt, die in naiver Gefolgschaft dem „Zeitgeist“ hinterherliefen, in dem Glauben, die Welt würde ab Mitte der Zwanzigerjahre nur noch E-Autos nachfragen.
Jetzt kommt der elektrische G aber auf einen reichlich erkalteten E-Auto-Markt. Die große Ernüchterung ist da. Sixt, SAP, Hertz und andere Autovermieter schmeißen E-Autos zu Tausenden raus aus ihren Flotten. Bei den Leasingbanken herrscht Alarmstufe Rot, denn die Restwerte von E-Fahrzeugen liegen dramatisch unter den Kalkulationen. In Deutschland brach der Absatz im Segment der Elektroautos im März um 30 % ein, in Europa um 12 % und weltweit um 9 %. Mercedes stellt die Entwicklung der großen E-Plattform ein. Die E-Auto-Pioniere Fisker und Rivian stehen vor der Pleite. Der Absatz des chinesischen E-Auto-Riesen BYD sank um 42 % und Tesla möchte 15 % seiner Belegschaft entlassen.
Insider warnten davor, dass der elektrische G nur marginale Stückzahlen erreichen und für Mercedes als finanzieller Albtraum enden wird. Wir schauen uns das gewichtige Stück aus Graz mal genauer an.
Der G 580 EQ ist eindeutig eine G-Klasse. Er unterscheidet sich optisch kaum von seinen Brüdern mit Benzin- und Dieselmotoren und verfügt genau wie sie über einen (hier allerdings speziell für den E-Antrieb verstärkten) Leiterrahmen, Einzelradaufhängung vorne, eine neu entwickelte Starrachse hinten und eine zuschaltbare Geländeuntersetzung (2:1). Die ist zwar Standard in jeder G-Klasse, aber für ein E-Auto etwas sehr Besonderes. Obwohl E-Motoren aus dem Stand maximales Drehmoment liefern, ist sie notwendig, weil die „Achillesferse“ der E-Motoren niedrige Drehzahlen sind, die sie nur schwer darstellen können. Jeder der vier E-Motoren des G 580 EQ verfügt deshalb über ein eigenes Getriebe.
Lesen Sie den gesamten Bericht auch in Ausgabe 3/24 der OFF ROAD:
OFF ROAD Ausgabe 3/24
Erstverkaufstag: 13.06.2024