Fernreisemobile Teil 1

TeilenWeiterleitenDrucken

Wenn das Urlaubsziel nicht die Deutsche Märchenstraße, sondern die Alte Gräberpiste ist, wenn es nicht in den Schwarzwald, sondern nach Kirgisistan gehen soll, dann kommt man als Reisender um ein allradgetriebenes Gefährt kaum herum.

Es müssen beileibe nicht immer nur die weit entfernten, exotischen Ziele auf anderen Kontinenten sein, die den Ausschlag für den Erwerb eines allradgetriebenen Reisemobils geben. Wer einmal auf der nassen Wiese eines Stellplatzes nach einer durchregneten Nacht mit durchdrehenden Rädern vergebens seine Abreise probte oder auch mal einen schweren Anhänger ziehen will oder muss, der dürfte über die zusätzliche Traktion von vier angetriebenen Rädern schon mehr als einmal nachgedacht haben.

Genug Raum für zwei

Als Basisfahrzeuge kommen in der Klasse der allradgetriebenen Reise­mobile mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu dreieinhalb Tonnen häufig Geländewagen oder 4x4-Transporter zum Einsatz. Etwa die diversen Land Cruiser-Modelle von Toyota, der Defender von Land Rover oder der Mercedes G. In ihren fünftürigen Versionen mit langem Radstand bieten sie, erweitert um ein aufstellbares oder fest montiertes Schlafdach, durchaus ausreichend Platz für zwei Personen, die während ihrer Reisen auf einigen Luxus verzichten können.

Pick-ups voll im Trend

Die Alternative sind allradgetriebene Pick-ups. Hier bietet der Markt etwa den Ford Ranger, Mitsubishi L 200, Nissan Navara, Toyota Hilux oder den Volkswagen Amarok. Der Defender als Pick-up ist nur noch gebraucht zu bekommen, ebenso sieht es bei der Pritschenversion des Mercedes G aus. Entweder wird auf die serienmäßige Pritsche ein Hardtop gesetzt oder eine komplette Kabine aufgebaut. Mehr Platz in der Wohnbox entsteht, wenn man die Ladefläche demontiert. Das bringt nicht nur zusätzlichen Wohn- und Stauraum, sondern auch etwas mehr Zuladung und einen niedrigeren Schwerpunkt.
Wer noch einen Tick mehr Platz braucht, nutzt allradgetriebene Kastenwagen, deren Basis Transporter darstellen. Hier hat sich jedoch das Angebot in den vergangenen Jahren leider nicht wirklich vergrößert.

Kasten für vier

Fernreisende setzen vor allem auf den VW Bus, den Crafter mit Allrad-Umbau von Achleitner, Iglhaut oder Oberaigner oder den Mercedes Sprinter. Den gibt‘s mit Werks­allrad oder eben auch von Umbauherstellern. Den neuen Daily präsentierte Iveco Mitte des Jahres mit Allradantrieb. Ob es von ihm auch eine Kastenwagen-Version oder lediglich die Fahrgestelle mit Einzel- oder Doppelkabine geben wird, ist noch offen. Eine Außenseiterrolle nehmen der Bremach T-Rex oder der SCAM ein. Wie sich der neue Mercedes Vito 4x4 im Markt und abseits des Asphalts behaupten wird, bleibt noch abzuwarten. Erste Ausbauer wie Behl oder Terracamper setzen jedoch bereits jetzt auf den Allradler. Weitere Hersteller dürften folgen.





Das Team von 4x4Camp um Wolfgang Kempf widmet sich dem Aus- und Umbau von Geländewagen zu fernreisetauglichen Fahrzeugen. So rüs­tet man etwa den Mercedes G mit dem spaceBOX-Ausbau und dem spaceCAB-Aufstelldach um. Letzteres hat eine Gesamthöhe von 280 mm ab der Regenrinne. Damit bietet der Dachaufbau ausreichend Raum, um neben der Bettunterkonstruktion und den 50 mm dicken Matratzen auch Schlafsäcke unterzubringen.

Die Dachkonstruktion besteht aus vier Alu-Seitenteilen. Sie sind umlaufend mit der Karosserie verklebt. Die Schale des Daches ist in einem Teil aus Alu-Riffelblech gefertigt und mit einem Rahmen verstärkt. Optional ist ein elektrohydraulisches Aufstellsys­tem lieferbar. Das Dachbett bietet eine Liegefläche von 1950 x 1355 mm. Ein Markenzeichen der spaceCAB-Aufstelldächer sind die integrierten Scheinwerfer. Der Preis für ein Aufstelldach: ab 8.300 Euro.

Für den wohnlichen Ausbau des kantigen Allradlers gibt es Küchenblock und verschiedene Module, mit denen man den Innenraum seinen Bedürfnissen anpassen kann. Ohne Kühlbox und Innentank, aber mit Bodenplatte und 12-V-Installation ist ein Ausbau ab etwa 9000 Euro zu haben.

Basis:Mercedes G
Spezialität:Modular-Ausbau/Hochdach
Internet:www.4x4Camp.de



Der Regent S ist La Stradas kompaktes Kastenwagen-Mobil auf Basis des Sprinter. Ausgelegt ist das Fahrzeug auf Nutzung durch zwei Personen. Heckbett, Sitzgruppe und eine Nasszelle sind an Bord, die Küche bietet Herd, Spüle und einen 60-Liter-Kühlschrank. Der Heckstauraum enthält zwei praktische Schrankfächer und Platz für zwei Gasflaschen. Wird der Mittelschrank herausgehoben und das Mittelteil des Bettes hochgeklappt, entsteht mit wenigen Handgriffen eine Durchlademöglichkeit bis ins Fahrerhaus.

Der Allrad des Regent S 4x4 ist zuschaltbar, statt mit mechanischen Differenzialsperren arbeitet er mit dem Elektronischen Traktions-System 4ETS von Mercedes. Die Zuschaltung erfolgt bei laufendem Motor im Stand oder bei Geschwindigkeiten bis 10 km/h. Die Kraftübertragung geschieht im Verhältnis von 35:65 auf Vorder- und Hinterachse.

Die Allradversion kann mit dem 2,2-Liter-Motor (120 kW/163 PS) oder mit dem 3,0-Liter-Motor (140 kW/190 PS) kombiniert werden. Mit dem österreichischen Allradspezialisten Oberaigner rüsten die Echzeller ihre Allrad-Modelle noch weiter auf: Der zuschaltbare Allradantrieb wird zum permanenten, Geländeuntersetzung, mechanische Längs- und Quersperren sind verfügbar. Grundpreis des Regent S 4x4: ab 72.344 Euro.

Basis:Mercedes Sprinter
Spezialität:Komplettkonzept
Internet:www.lastrada-mobile.de





Bereits seit mehr als drei Jahrzehnten baut bimobil Reisemobile und Kabinen für Pick-ups. Ebenfalls schon seit Jahrzehnten bietet Toyota seinen Land Cruiser an. Die Kombination aus dem Land Cruiser HZJ 79 und der bayerischen Wohnkabine nennt sich bimobil EX 280. Der Toyota hat einen zuver­lässigen Sechszylinder, zuschaltbaren Allradantrieb, Untersetzung sowie optionale Differenzialsperren. Die Wohnkabine aus Oberpframmern ist stabil und dennoch leicht gebaut.
Zwei Grundrisse sind verfügbar, einer mit Hecksitzgruppe und der optionalen großen Heckklappe, der andere mit Frontsitzgruppe.

Beiden gemeinsam ist das 200 x 150 cm große Doppelbett im Alkoven sowie die Ausstattung mit einer Nasszelle, ausgerüstet mit Duschwanne, Waschbecken und Cassetten-WC. In der Küche gibt es einen 60-Liter-Kühlschrank sowie eine ­Kocher-Spüle-Kombination. Auf Wunsch liefert bimobil den EX 280 mit einer Wechselvorrichtung, so kann die Kabine gegen den Pritschenaufbau getauscht werden. Preis des ­
EX 280 Wohnaufbaus: ab 42.550 Euro.

Basis:Toyota Land Cruiser
Spezialität:Kabinenbauten auf Fahrgestelle
Internet:www.bimobil.com





Für Touren in Regionen, in denen es auch mal kälter werden kann, sind aufstellbare Schlafdächer nur bedingt geeignet. Da kann es unangenehm frostig werden durch die verwendeten Zeltplanen. Für Thomas Schiffzick von Desert-Service Grund genug, dem Mercedes G gleich ein festes Hochdach mit kleinem „Stupsnäschen“ zu verpassen. Für die Montage des doppelschaligen GfK-Aufbaus sprechen handfeste Vorteile. Im G gelingt jetzt auch der aufrechte Gang, da mit dem verbauten Hochdach volle Stehhöhe ins Fahrzeug einzieht.

Der Auf- und Abbau eines Dachzeltes – oder das Auf- und Zuklappen eines Aufstelldachs entfällt, der mit 20 mm starker Dämmung isolierte Aufbau ist unempfindlich gegenüber Nässe und bei niedrigen Außentemperaturen relativ einfach warm zu halten.

Das von Schiffzick speziell für den G entwi­ckelte Hochdach wird ringsum verklebt und innen mit der Karosserie verschraubt. Der hintere Teil der im Dach untergebrachten Liegefläche mit Abmessungen von 138 x 220 cm ist verschiebbar, damit bietet der G volle Stehhöhe bis zu den Lehnen der vorderen Sitze im Fahrerhaus. Mit 225/85 R16-Bereifung und einem um 40 mm höhergelegten Fahrwerk ist der „bedachte“ G rund 275 Zentimeter hoch. Der Preis für den kompletten Dachumbau liegt bei rund 9.400 Euro.

Basis:Mercedes G
Spezialität: Produkte für Wüstenfahrer, Offroader und Rennsport
Internet:www.desert-service.com





Eigentlich baut Christian Loh mit seiner Firma Exkab Kabinen für diverse allradgetriebene Pick-ups. Ab und an wagt sich der Mann aus Großheide aber auch an andere Projekte: Etwa an einen Mercedes G mit einer höchst ungewöhnlichen Schachteldach-Kabine. Basis ist ein Mercedes 290 GD (Radstand 3400 mm) mit einer individuellen Wohn-Box nach Kundenwunsch. Als Grundkonstruktion fertigt Loh einen Rahmen aus Aluminiumprofilen. Der wird mit einem Quintett-Warzenblech (2,5 mm auf ­4 mm) sowie – im oberen Bereich – zwei Millimeter starkem Glattblech beplankt.

Die Verbindungen sind geklebt und zusätzlich vernietet. Das Aufstellen des vorne am Alkoven angeschlagenen Dachs erleichtern Gasdruckdämpfer. Die Eingangstür auf der Fahrerseite ist angeschrägt und erlaubt auch bei abgesenktem Dach den Zugang zum Wohnbereich. Außerdem ist ein Durchstieg vom Fahrerhaus aus möglich. Geschlafen wird im „Obergeschoss“.
Für Werkzeug und Kleinkram gibt es auf der Fahrerseite mittig und am Heck Staukisten.

Knüller des Fahrzeugs ist sein doppelter Boden. Im „Keller“ sind das Reserverad und die Heizung installiert. Für gemütliche Wärme im Fahrzeug sorgt eine Webasto Dual Top, sie ist auch für die Warmwasserversorgung zuständig. Das für Exkab typische Regalsys­tem bildet den Grundstock der Inneneinrichtung. Es ist aus 25 x 25 x 1,5 Millimeter starkem, eloxiertem Alurohr mit schwarzen Steckverbindern aus Kunststoff gefertigt. Für Strom sorgt ein 90-Watt-Solarmodul.
Der Preis für eine fertig montierte Aufstelldach-Kabine von Exkab liegt bei rund 59.000 Euro.

Basis: Mercedes 290 GD
Spezialität: Pick-up-Kabinen und Sonderaufbauten
Internet:www.exkab.de





Der üblicherweise mit angetriebenen Hinterrädern versehene ML-T von Hymer ist auch mit traktionsförderndem Allradantrieb zu haben. Es gibt ihn in zwei Versionen: als ML-T 560 mit im Heck verbautem Querbett und als ML-T 580 mit Einzelbetten. Für beide Varianten sind die Abmessungen gleich: Der Teilintegrierte ist 222 Zentimeter breit und 695 Zentimeter lang.

Der Aufbau besteht aus der PUAL-Aufbautechnik mit GfK-Boden. Die Küche bietet neben dem Smart Tower von Thetford mit 142 Liter Kühlvolumen einen raumhohen Kleiderschrank. Links reihen sich Bad und Sitzbank aneinander. Optional gibt es einen Kocher mit einer Elektro- und drei Gaskochstellen.

Basis:Mercedes Sprinter-Fahrgestell
Spezialität:Komplettfahrzeuge, Teilintegration
Internet:www.hymer.de





Die Firma Inter-Commerz Service fertigt ab sofort allradgetriebene Fahrzeuge für Reisen abseits des Asphalts. Inter-Commerz Service (kurz: ICS) ist in Borgstedt beheimatet, einem kleinen Ort im Kreis Rendsburg-Eckernförde.

Für den Adventure Truck kommt als Basisfahrzeug ein Mercedes G zum Einsatz. Das Gebrauchtfahrzeug wird bei ICS komplett zerlegt und neu aufgebaut, bevor ihm der passende Wohnaufbau verpasst wird. ICS rüstet das Fahrzeug auf Wunsch auf einen Drei-Liter-Diesel um. Der bringt es dann auf 108 kW/147 PS. Der im Heckbereich angeschrägte Wohnaufbau besteht aus einer kältebrückenfreien Aluprofil-Konstruktion, gedämmt mit GfK-Wabenverbund-Platten (Wand- und Bodenstärke 40 mm). Die mit vier Schiebefens­tern ausgestattete Kabine ist 2750 mm lang, 1900 mm breit und 1575 mm hoch.

Im Aufstelldach kann optional ein Bett mit 160 x 200 cm Liegefläche untergebracht werden. Der Wohnaufsatz verfügt über einen Durchgang zum Fahrerhaus. Zur Standardausstattung gehören verschließbare Staukästen aus Alu. Der Wohnraum kann durch eine mittig angeordnete Hecktür betreten werden. ICS liefert sowohl Leerkabinen als auch fertig ausgebaute Wohnkoffer. Etwa 90.000 Euro muss ein Interessent für ein ­reisetauglich ausgebautes Fahrzeug mit Basisausbau anlegen.

Basis:Mercedes G 461
Spezialität:Komplettaufbau aus Gebrauchtfahrzeug
Internet:www.inter-commerz.de





Custom Campers aus Warendorf widmet sich mit dem VW Crafter einem bisher im Reisemobilbau doch eher etwas vernachlässigten Basisfahrzeug. Schon der einachsgetriebene Crafter ist dort nicht wirklich ein Renner. Vollends exotisch – und richtig selten – wird es dann beim Crafter mit dem Allradantrieb von Achleitner. Seit Jahren liefert Cus­tom Camper Aus- und Umbauten von Geländewagen zu Fernreise- und Expeditionsmobilen und präsentiert mit dem umgebauten VW Crafter Kompakt (kurzer Radstand, zulässiges Gesamtgewicht 3,5 Tonnen) mit dem Allradantrieb von Achleitner ein knuffiges 4x4-WoMo.

Die von außen augenfälligste Veränderung ist das vorn angeschlagene und über die gesamte Fahrzeuglänge reichende Schlafdach. Bei geschlossenem Dach bleibt – unter der Bettkonstruktion mit einer Liegefläche von 140 x 210 cm – eine Stehhöhe von 180 Zentimeter. Auf der begehbaren und mit Riffelblech-Laufflächen versehenen Dachschale sind umlaufend Airline-Schienen montiert. Der Airtex-Zeltbalg verfügt über zwei große, seitliche und mit Moskitonetzen versehene Öffnungen. Zwei LED-Spots bringen Licht ins Oberstübchen.

Eine 18 mm starke Multiplexplatte (Birke) dient als Boden. Robust und praxisgerecht ist der Casemaker Möbelbau gehalten. Die bis mittig in den Bereich der Schiebetür reichende Küchenzeile (55 cm breit, 85 cm hoch) bietet Arbeitsfläche und eine Kocher-Spüle-Kombination sowie eine Waeco CB 40 Kompressor-Kühlbox. Gegenüber dem Küchenblock finden sich auf der Fahrerseite eine 65 cm breite Sitzbank und der Vario-Tisch. Fahrer- und Beifahrersitz sind drehbar, so kann eine gemütliche Runde entstehen. An die Sitzbank schließt sich ein 50 cm breites und 85 cm hohes Stauraum-Möbel an, in dem auch die Elektrik untergebracht ist.

Eine Webasto Airtop 2000ST sorgt für Wärme, elektrischen Strom speichert ein 150-Ah-AGM-Zusatzakku, aus dem auch ein 350-Watt-Wechselrichter gespeist wird. Auf dem Dach ist eine Solaranlage mit drei (abschraubbaren) Paneelen (je 55 Wp Leistung) montiert. Eine Rückfahrkamera mit Monitor im Fahrerhaus erleichtert Einparkmanöver. Preis des Aus- und Umbaus für den Crafter: ab 48.000 Euro.

Basis:VW Crafter
Spezialität:Geländewagenumbauten
Internet:www.custom-campers.de





Amadeus Matzker hat eine klare Auffassung: „Die meisten Expeditionsfahrzeuge sind zu sehr auf Standbetrieb hin konzipiert.“ Für ihn gipfelt der Versuch, „die Lebensweise von zuhause mitzunehmen und in ferne Regionen zu exportieren, im Wohn-Lkw mit Dachterrasse und Huckepack-Geländewagen“. Alleine wegen der Abmessungen komme man mit den großen Fahrzeugen nirgendwo mehr hin.

Für Matzker darf es daher gerne etwas kompakter und weniger komfortabel sein, aber dafür hochgeländegängig. Für all jene, die ebenso minimalistisch denken wie er, baut der Kölner den Mercedes G (oder Land Rover Defender) mdx.

Als Expeditionsmobil konzipiert, bietet der mdx die Leistungsfähigkeit eines Mercedes G. Basis ist der Professional (3430 mm Radstand) mit einer Kabinenlänge von 3000 mm. Der Einsatz von Carbon-Verbundmaterialien garantiert Leichtbau und gute Stabilität. Das Konzept setzt sich bei der Inneneinrichtung fort. Leichte und dennoch hochfeste Aluminium-Sandwichplatten und beschichtetes Gabun-Sperrholz sind die verwendeten Materialien. Das Ergebnis: Der mdx wiegt einsatzbereit rund 2740 Kilogramm. Bei einem zulässigen Gesamtgewicht von 4,3 Tonnen bleibt ausreichend Zuladung. Denn der mdx ist für zwei Personen konzipiert, Sitzplätze für insgesamt vier Reisende gibt es als Option.

Das Aufstelldach ist isoliert und bietet optional zwei weitere Schlafplätze auf 140 x 220 cm. Die Kabine selbst verfügt über fünf Fenster. Die Möbelzeile auf der linken Fahrzeugseite bietet bei geöffneter Heckklappe einen Heckschrank. Zur Ausstattung gehören eine Gasherd-Spüle-Kombination, ein 35-Liter-Kompressorkühlschrank mit Kältespeicher von Kissmann, vier Schubladen und fünf separate Schrankfächer. Die Wasseranlage bietet Spüle, Anschluss für eine Außendusche und eine zentrale Druckversorgung. Die Sitzgruppe ist zur 125 x 248 Zentimeter großen Liegefläche ausklappbar.

Den Vorrat an Frischwasser nimmt ein Tank mit 55 Litern Inhalt auf. Für Reisen in kältere Regionen ist die Airtop 2-kW-Luftheizung von ­Webasto an Bord. Preis des Matzker mdx auf Basis der G-Klasse: 119.900 Euro.

Basis:Mercedes G Professional/Land Rover Defender 130
Spezialität:Tuning, Service, Sonderumbauten
Internet:www.matzker.de





Neu oder gebraucht, kurzer oder langer Radstand: Bei ORC aus Ostfildern ist das egal. Die Expeditionskabine G-CampPro II passt immer, Hauptsache, es ist ein Mercedes G drunter. Als Basisfahrzeug kommt der Mercedes G als Fünftürer (mit einem Radstand von 2850 mm) zum Einsatz. Wahlweise kann die Version als Fahrgestell (Radstand 3428 mm) genutzt werden oder der Fünftürer mit einer Rahmenverlängerung, der es ebenfalls auf einen Radstand von 3428 mm bringt.
Die Kabine wiegt leer beim kurzen Radstand etwa 80 Kilogramm, ausgebaut sollen es rund 320 Kilogramm sein. Der Wohnaufbau ist innen zweieinhalb Meter (Radstand 2850 mm) lang, die Box für den längeren Radstand misst 310 Zentimeter.
Bei einer Breite von 190 cm bietet sie eine Innenhöhe von bis zu 214 cm bei geöffnetem Hubdach. Für eine Rohkabine mit Hubdach sind 23.681 Euro zu zahlen. Alles andere erfolgt auf Kundenwunsch. Ein Zusatzbett im Dachbereich, Zusatzfenster, Außenklappe und Sonderlackierung sind nur einige Optionen.

Basis:Mercedes G
Spezialität:Individuelle Ausbauten
Internet:www.orc.de





Die Vorteile des Toyota Land Cruiser: Er ist zuverlässig, offroadtauglich, hat eine geringe Breite und Höhe und ist für die Verschiffung Container-geeignet. Tom’s Fahrzeugtechnik verpasst dem japanischen Kult-Allradler beispielsweise Schlafdächer. Ein Klappschlafdach kombiniert niedrige Durchfahrtshöhe mit Stehhöhe und einem Schlafplatz im Fahrzeuginneren. Angeboten werden drei Varianten und eine Vielzahl zusätzlicher Optionen.

Variante eins ist ein Klappschlafdach aus Aluriffelblech mit Airtex-Zeltstoff ohne seitliche Öffnungen. Variante zwei – ebenfalls aus Aluriffelblech –ist innen mit grauem Teppich verkleidet und mit Airtex-Zeltstoff mit drei­eckigen Öffnungen beidseitig sowie mit Fliegennetzen außen versehen. Variante drei ist baugleich, allerdings in Glattblech ausgeführt.

Mehr Raum zum Leben bietet eine Heckverlängerung, kombiniert mit einem Aufstell- oder Klappschlafdach. Die Verlängerungen sind aus isolierten Aluminium-Sandwichteilen gefertigt, mit einer Heckschräge (45 Grad) und staubdichter Heckklappe. Damit schafft das Team von Tom’s Fahrzeugtechnik einen Achsüberhang von maximal 1500 mm sowie eine Höhe von maximal 2280 mm in beladenem Zustand. Im Angebot sind Umbauten für Fahrzeuge mit zwei, drei oder vier originalen Türen.

Basis:Toyota Land Cruiser
Spezialität:Fernreisemobile
Internet:www.toms-fahrzeugtechnik.de





Seit rund einem Jahrzehnt baut Erhard Behl aus Altfeld individuelle Reisemobile nach Kundenwunsch. Eines der Fahrzeug des fränkischen Unternehmens ist der Exklusiv auf Basis eines VW T5 4motion. Der Hannoveraner Allrounder kommt mit langem Radstand, 4Motion-Technologie mit Differenzialsperre, 17-Zoll-Fahrwerk und einem Sechsgang-Schaltgetriebe daher. Zwei Schlafplätze bietet die Sitzbank von Behl, die umgebaut eine Liegefläche von 122 x 190 cm zur Verfügung stellt. Eine weitere Schlafstatt ist im Hochdach oder in einem elektrischen Aufstelldach realisierbar. Eine Truma E2400 steuert die Raumheizung und die verbaute Fußbodenheizung.

Für warmes Wasser sorgt ein 10-Liter-Boiler, an den neben dem Waschbecken eine Außendusche angeschlossen ist. Heizung, Boiler und Kocher versorgt eine Elf-Kilo-Gasflasche, für gekühlte Getränke sorgt ein 40-L-Engel-Kompressor-Kühlschrank. Die Stromversorgung übernimmt eine Lithium-Ionen-Batterie von Super B.

Basis:VW T5
Spezialität:Sonderaufbau aller Art
Internet:www.behl-mobile.de





Auf der Basis des Mercedes Sprinter baut CS Reisemobile aus Hamburg seit 1985 mobile Behausungen. Die liefert das Familienunternehmen aus ­dem nördlich von Hamburg gelegenen Hen­s­tedt-Ulzburg natürlich auch auf der Basis allradgetriebener Transporter der Stuttgarter. Zehn Modelle umfasst die Angebotspalette von CS-Reisemobile, darunter etwa den knapp sechs Meter langen Duo mit Serienhochdach von Mercedes und einem Ausbau für ein reisendes Paar.

Oder etwa den Independent, der mit festem Heckbett, Küche und Nasszelle ab 77.500 Euro zu haben ist. Serienmäßig verfügt der Camper sogar über eine Solaranlage. Die Heizung, der Warmwasserboiler und der Kocher werden mit Diesel betrieben. Das ist recht praktisch, denn Diesel gibt es beinahe überall auf der Welt und der Tausch von Gasflaschen, der sich unterwegs manchmal schwierig gestaltet, entfällen. Ohnehin lieben die Kunden bei den Fahrzeugen von CS das volle Programm. Geschäftsführer Claus-Dieter Oltmanns erläutert: „Aktuell liegt der Ausstattungsgrad von Automatikgetrieben bei rund 95 Prozent, der Allradanteil beträgt 40 Prozent. Dies gilt in etwa auch für den Anteil von V6-Motoren an der Gesamtproduktion.“

Basis:Mercedes Sprinter
Spezialität:Transporter-Ausbauten
Internet:www.cs-reisemobile.de




Er ist so eine Art eierlegende Wollmilchsau auf Rädern: der Terock von Terracamper. Basis ist der VW T5 als Rockton Expedition, mit kurz übersetztem Getriebe, Höherlegung und Unterfahrschutz. Terracamper-Chef Hemp nutzt für den Möbelbau einen Materialmix aus Aluminium, Alu-Verbundmaterial und Kompaktplatten in verschiedenen Farben. Der Ausbau ist relativ leicht und dennoch stabil. Komplett ausgestattet wiegt das Mobil 2580 Kilogramm.

Auch im Terock finden sich die Technik-Seitenverkleidungen wieder:
Frischwassertank, Druckpumpe, Ladegerät, Inverter, Zusatzheizer, kraftstoff-betriebene Standheizung und zehn Liter fassender Warmwasser-Boiler. Der 80-Ah-Bordakku steckt unter dem Fahrersitz. Links neben der Schiebetür ist die Kompressorkühlbox CF35 von Waeco untergebracht, dazu gibt es einen zweiflammigen Spiritus-Kocher. Pfiffig ist das aufstellbare GfK-Aluminium-Schlafdach. Es bietet eine separat aufstellbare Dachluke, die für Stehhöhe im gesamten Fahrzeug sorgt.

Basis:VW T5
Spezialität:Variables Raumwunder
Internet:www.terracamper.de





Seit 2007 baut Maltec aus Nettetal Expeditionsfahrzeuge. Als Basisfahrzeuge dienen Geländewagen der Marken Toyota, Land Rover, Mercedes-Benz oder Nissan. Ausgelegt sind sie für die Nutzung durch zwei bis vier Personen. Firmenchef Malte Asmus hat langjährige Erfahrungen im Rallyesport und legt den Schwerpunkt bei seinen Fahrzeugen auf Reduzierung des Gewichts. Damit erhöhen sich Nutzlast und Zuverlässigkeit ebenso wie die Fahrdynamik.

Bei den Wohnaufbauten, die standardmäßig in einer Länge von 200 bis 290 cm lieferbar sind, kommen in Monocoque-Bauweise gefertigte Carbonkabinen zum Einsatz. Gegenüber einer Konstruktion aus Metall und Holz-Verbundwerkstoffen, so Maltec, lasse sich das Gewicht um bis zu 60 Prozent reduzieren. Das entspricht, je nach Größe der Kabine, Einsparungen von über 240 Kilo. So wiegt etwa eine isolierte Leerkabine für den Toyota Land Cruiser weniger als 100 Kilo.

Realisierbar sind eine funktionale Kas­tenform, Kabinen mit abgeschrägten Seitenflächen und Aufbauten mit einem verlängerten und angeschrägten Heck. Alle Modelle sind standardmäßig mit einem Klappdach ausgestattet, die Stehhöhe kann der Kunde selbst bestimmen. Außerdem hat er die Wahl, ob er lieber oben oder unten schlafen – oder sich beide Optionen offenhalten – möchte. Maltec liefert Leerkabinen oder Komplettausbauten. Auf die Kabinen aus Nettetal vertrauen beispielsweise auch Maltecs Kooperationspartner Matzker und ORC.

Basis:Geländewagen verschiedener Hersteller
Spezialität:Leichtbau, Leerkabinen, Komplettausbauten
Internet:www.maltec.org


<<< Zurück zur Übersicht


Kommentare (0)
JETZT EINLOGGEN & MITDISKUTIEREN