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Opels "Umparken im Kopf"-Kampagne

Imagesteigerung für den Autobauer?

23.06.2014

Opels "Umparken im Kopf"-Kampagne: Imagesteigerung für den Autobauer?

Die Stewardesse zeigt sich erstaunt, als Sie, nach dem Besitzer der Autoschlüssels suchend, keine Resonanz aus der Economy Class bekam, sondern von einem verschmitzt dreinblickenden Jürgen Klopp angeredet wurde, der geradewegs aus der Business Class lief. Wer hätte das schließlich auch gedacht: Ein Opel-Kunde, der Business Class fliegt!




Alte Vorurteile sollen beseitigt werden

Opel versucht mit seiner "Umparken im Kopf"-Kampagne mit alten Dogmas aufzuräumen. Tatsächlich scheinen die Vorurteile, mit denen die Marke behaftet ist, so unumstößlich zu sein wie ein altes, kirchliches Dogma. Um dies in der Bevölkerung zu ändern, soll umgeparkt werden. Und zwar nicht etwa der brandneue Opel Adam, sondern der Stellplatz der Vorurteile im Kopf der Deutschen sollen verändert werden. Denn Opel will beweisen, dass man nicht nur den alten Opel Omega des Opas mit der Marke identifizieren kann, sondern Opel hip, modern und zugleich innovativ geworden ist.


Zunächst lief die Kampagne verdeckt an. Das heißt, der Markenname wurde nicht genannt und es wurde mit alten deutschen Vorurteilen aufgeräumt. So verbänden beispielsweise 78% der Deutschen Hamburg mit Regenwetter, obwohl es z.B. in Köln deutlich häufiger regne. Nach einigen Wochen mit weiteren deutschen Vorurteilen wurde die Marke hinter der Geheimwerbekampagne gelüftet: Es war Opel! Das Netz zeigte sich erstaunt, hatte man doch so lange darüber rätselt wer dahinter stecke und war Opels höchstes Gefühl doch bisher eine Werbekampagne mit den GNTM-Stars. Die Köpfe hatten also tatsächlich schon ein wenig umgeparkt, schließlich ragte Opel damit schon einmal aus dem stupiden und langweiligen PR-Trott vergangener Tage heraus.


Tina Müller und der Kampf gegen die Vorurteile

Auf diesen Geheimstart folgten die TV-Werbungen mit den bekannten Stars. Dabei spielten sich dann Szenen, wie die mit Jürgen Klopp ab. Der Kopf dahinter dieser Kampagne ist Tina Müller, eine ehemalige Managerin der Firma Henkel. Offensichtlich brachte Sie neuen Wind in die Firma, wie es auch von externen Kräften erwartet wird. Jedenfalls hat sie sich direkt einem der größten Problemen Opels angenommen, nämlich dem des eigenen Images. Durch diese Kampagne schafft es Opel tatsächlich, alte Denkmuster der Deutschen zu durchbrechen, gerade da man anfangs Vorurteile, die erstmal nichts mit Opel zu tun hatten, aufgedeckt hat. Die Kampagne ist also gleichzeitig ein Streich gegen die Festgefahrenheit der Deutschen.


Opel geht mit der "Umparken im Kopf"-Kampagne den richtigen Weg. Die Selbstironie und gleichzeitig das Durchbrechen der Dogmas kommt in der Bevölkerung gut an. Da man gleichzeitig junge und hippe Produkte wie den Opel Adam in dieser Kampagne vermarktet, scheint tatsächlich ein prägender Eindruck zu bleiben, wie auch die kommentierenden Artikel der Süddeutschen Zeitung bestätigen. Opel wird es mit dieser Kampagne nicht schaffen den ganzen „Muff unter den Talaren“ zu beseitigen, denn dazu bedarf es mehr als nur einer Werbekampagne. Jedoch und das ist der springende Punkt, gibt es immer mehr Menschen, die der Marke wieder eine Chance geben und im Kopf, mit oder ohne Kampagne, umgeparkt haben.

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