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Neue Typklassen – das ändert sich für Offroader

24.09.2015

Die GDV (Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft) hat für das Jahr 2016 neue Typklassen berechnet. Für die meisten Autofahrer ändert sich nichts, für einige wird es jedoch günstiger. Fast die Hälfte aller teil- und vollkaskoversicherten Autos bekommt eine neue Typklasse zugeteilt. Bei der Kfz-Haftpflicht ändert sich nur für wenige zugelassene Fahrzeuge etwas.

Die Typklasse ist eines der Merkmale, das Autobesitzer bei der Versicherung für die Berechnung des Beitragssatzes angeben müssen. Je niedriger sie ist, desto günstiger ist der Tarif bei der Versicherung. Die Bestimmung der Typklasse richtet sich nach der Art des Fahrzeugs und der Fahrweise des Nutzers. Auch Schadens- und Unfallbilanzen der rund 25.000 zugelassenen Modelle fließen in die Berechnung mit ein. Bei Fahrzeugtypen, die weniger Schäden verursacht haben, sinkt die Typklasse. „Um ein Fahrzeug in eine Typklasse einordnen zu können, werden die Fahrzeugschäden und die Reparaturkosten der letzten drei Jahre statistisch erfasst und betrachtet“, erklärt Stephan Schweda vom GDV.

Typklassenänderung - vor allem wird es günstiger

In der Kfz-Haftpflicht existieren 16 Typklassen, in der Teilkaskoversicherung 24 Einstufungen und in der Vollkaskoversicherung 25 Klassen.
Bei der Kfz-Haftpflicht bekommen 14 Prozent der zugelassenen Autos eine niedrigere Einstufung, bei etwa 16 Prozent erhöht sich die Klasse um eine Stufe. Für 40 Prozent der Fahrzeuge senkt sich die Typklasse in der Vollkasko, berichtet financescout24. Auch bei der Teilkaskoversicherung kommen aktuell 5,3 Millionen Fahrzeuge in eine niedrigere Tarifklasse. Die neuen Typklassen gelten ab dem 1. Januar 2016.

Was bedeutet das für Off-Roader?


Offroad macht wieder Spaß - die Teil- und Vollkasko wird günstiger.

Besitzer eines Offroad-Wagens kommen in der Regel gut davon. Der beliebte Range Rover Sport 3.0 klettert zwar um fünf Typklassen nach oben, doch die meisten Geländewagen, wie die Mercedes Benz G-Klasse oder der BMW X5, fallen bei der Voll- und Teilkasko um bis zu zehn Klassen nach unten. Auch der Toyota Landcruiser, der über viele Jahre eine hohe Tarifklasse besaß, rutscht bei einigen Modellen um einige Klassen nach unten, andere bleiben gleich. Der Audi Q7 dagegen bleibt teuer, während der Volvo XC90 in der Teilkasko um über zehn Stufen nach unten sinkt. Beim VW Touareg ändert sich nicht viel. Je nach Modell kommt aber auch er in eine niedrigere Typklasse.

Offroader dürften sich im kommenden Jahr über die geringeren Typklassen freuen. Ein Grund dafür ist die niedrigere Schadensentwicklung dieser Modelle. Sie waren in den letzten Jahre in weniger Unfälle verwickelt und haben Versicherungen damit keine hohen Kosten beschert. Deshalb stuft sie der GDV zurück. Das Ergebnis: Halter zahlen geringere Versicherungsbeiträge. Am meisten sparen Geländewagenfahrer bei der Teilkaskoversicherung, da dort die meisten Modelle, im Vergleich zum Vorjahr, mehrere Klassen nach unten sinken.

Regionalklassen haben sich geändert

Auch die Regionalklassen haben sich geändert. Sie bilden unabhängig vom Fahrzeugtyp die Schadenshäufigkeit in einer bestimmten Region ab. Die Einstufungen reichen von Klasse eins bis Klasse zwölf. Die Versicherungen nutzen sie, um den Beitrag für die Kfz-Haftpflicht zu berechnen. Regionen wie Niedersachsen, Brandenburg, Westfalen und Mecklenburg-Vorpommern haben eine geringe Regionalklasse. Den höchsten Aufschlag zahlen Autofahrer in Regionen wie Bayern und Berlin, zumal dort viel Offroader unterwegs sind. Auch in den Großstädten sind die Regionalklassen in der Haftpflichtversicherung höher als auf dem Land. Berlinonline stellt fest, dass Autohalter in der Hauptstadt dank neuer Regionalklasse kräftig draufzahlen müssen.

Offroader sollten die Regionalklasse nicht vergessen, wenn sie sich einen Neuwagen zulegen und in einer Großstadt wohnen. Typ- und Regionalklasse beeinflussen die Höhe der Versicherung. Zukünftig könnte bei den Telematik-Tarifen auch noch das Fahrverhalten als Faktor dazukommen. Das System ist in anderen Ländern wie Österreich, Italien oder USA Standard. In Deutschland gibt es bereits einige Versicherungsanbieter, die diesen Tarif offerieren. Der Fahrer erhält eine Blackbox, die Daten aufzeichnet und diese mit einem Punktesystem bewertet. Wenn der Fahrer umsichtig fährt und keine Geschwindigkeiten überschreitet, kann er bei der Versicherung einen Nachlass erwirken und dadurch Beiträge einsparen.

Quellen:
Bild 1: pixabay © startappist (CC0 Public Domain)
Bild 1: pixabay © kaboompics (CC0 Public Domain)

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